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Ende des Vegas-Wahnsinns

Las Vegas will den Wandel: Popstars statt Blackjack, Radfahren in Downtown statt Poker. Was bleibt, ist der Glitzer.

Egal wie schick oder legendär das Casino sein mag, egal wie opulent die Fassade – drinnen riecht es nach billigem Puff. Zu viel Vanille, zu viel Kloreiniger. Das Aroma wird mit Absicht in die Luft gepumpt, um den Zigarettenqualm zu übertünchen. Es riecht also eigentlich nach billigem Puff, in dem zu viel geraucht wurde.

Vegas ist ein Fünfkampf der Sinne. Man vergisst das Riechen bald und als Nächstes das Fühlen und Tasten, mit dem man über die Flauschteppiche federt, vergisst das Bier mit Zitronenaroma, das erst als Pfütze auf dem Tresen und dann am Unterarm klebt. Dann vergisst man das Hören, weil immer einer jubelt oder heult, eine grölt und alles andere klingelt und klackert. Man vergisst das, weil man sich aufs Sehen konzentriert. Darauf, niemanden anzurempeln und nicht angerempelt zu werden. Darauf, sich nicht zu verlaufen in diesen Irrgärten, die so konstruiert sind, dass jeder leicht rein-, aber schwer wieder rausfindet. Man sieht das Blinken und Blitzen, das zum Klingeln und Klackern gehört. Sieht all die leicht bekleideten Menschen, die man sich häufiger in mehr Kleidung wünscht. Und dann hat man gerade die ersten zwei Minuten im Casino geschafft und ist schon fix und fertig.

Natürlich ist es nicht sonderlich einfallsreich, einen Besuch in der „Sin City“ in einem Casino zu beginnen. Aber erstens ist es für Touristen gar nicht so einfach zu vermeiden und zweitens ist man doch genau deswegen hier. Um sich den Wahnsinn wenigstens einmal anzuschauen.

Nun ist genau das ein Problem für die Stadt geworden: Die Leute gucken nur, sind nicht mehr Teil des Wahnsinns. 2015 zockten nicht mal mehr zwei Drittel der Besucher, die jünger sind als 40 Jahre. 2007 war das letzte Jahr, in dem der Strip Gewinne machte. 2008, im Jahr der Finanzkrise, verbuchte er ein Minus von mehr als vier Milliarden Dollar.

Gerade macht die Stadt mal wieder das, was sie am besten kann: Sie erfindet sich neu. Für Vegas ist das vielleicht einfacher als für andere Städte, weil dieser künstliche Ort inmitten der Wüste es nie anders gewohnt war.

Einer, der das alles kennt, hier aufgewachsen ist und den Wandel schon oft miterlebt hat, ist Ron, Mitte 60. Er fährt mit einem Leihfahrrad durch Downtown. Biegt nach rechts ab, stadtauswärts zum Neonfriedhof. Hier liegen die alten Leuchtreklamen der verschwundenen Motels und Casinos – Stardust, Sahara, Moulin Rouge. Ron hat sie noch am Strip leuchten sehen, jetzt verstauben sie am Stadtrand. Sie alle mussten weichen, weil größere, glamourösere Hotels sie verdrängten. Doch irgendwann reichte auch Größe allein nicht mehr, um unter Riesen aufzufallen. „Da begann Ende der 90er Jahre die Casinolegende Steve Wynn damit, Themenwelten zu schaffen“, sagt Ron. Gigantische Vergnügungsparks, im Bellagio, dem Pionier, kommen mehr Gäste unter, als im gleichnamigen Ort am Comer See Einheimische leben. Damit war der nächste Überbietungswettbewerb eröffnet. Gegenüber liegt das Venetian, wer will, lässt sich hier durch ein Pappvenedig gondeln. Das Casinohotel Caesars Palace protzt mit vermeintlich antiken Säulen und einem Brunnen der Götter, durchs New York New York fährt eine hauseigene Achterbahn.

Zu den Themenwelten kamen Food-Attraktionen. Schicke Sternerestaurants, spektakuläres Showkochen, im Heart-Attack-Grill essen Gäste umsonst, die mehr als 160 Kilo wiegen.

Dem folgten die großen Shows, die an die Erfolge von Frank Sinatra und James Dean anknüpfen sollten. David Copperfield zersägt immer noch fast jeden Abend eine Assistentin und irgendwo ist ständig Zirkus oder Musical. Ron biegt in eine Seitenstraße, auf einer Freifläche werden gerade blau-gelbe Zeltplanen um die Manege ausgerollt. Das nächste Ding, prophezeien Hotel- und Eventmanager, sind Shows mit den ganz großen Namen.

Die Grundlagen stehen bereits: Céline Dion und Mariah Carey treten häufig im Caesars Palace auf, Journey spielten im Hard Rock Hotel und Carlos Santana ist Dauergast im Mandalay Bay. Wer nach dem Konzert noch auf Elektrobeats feiern gehen will, landet etwa im Wynn oder im Encore. Letzteres verkaufte schon 2015 an guten Abenden laut einem Bericht der „Zeit“ Getränke für eine halbe Million Dollar.

Angeblich bot das MGM Grand Hotel Adele eine halbe Million Dollar pro Auftritt, eine Suite und unbegrenzte Privatflüge nach Los Angeles, um sie dauerhaft zu binden und im Wochentakt auf die Bühne zu bringen. Und angeblich hat die Sängerin abgesagt, weil es bessere Angebote von anderen Casinos gegeben habe. Nichts ist in Vegas wirklich überprüfbar. Das MGM Grand selbst will davon nichts wissen, aber in dieser Stadt, die immer mehr will, ist nichts unvorstellbar.

Mehr unter: https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/...t/23204756.html
1 25.10.2018 09:13 schindel ist offline E-Mail an schindel senden Beiträge von schindel suchen
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