Der Stapel Pokerchips rinnt durch seine Finger, klackert immer wieder auf den Filz des Tisches. Nervös oder gelangweilt? Uli Hertel (28) verzieht keine Miene - bloß nichts anmerken lassen! Er ist einer von rund 60 Spielern, die bei den Poker Open Chemnitz gestern auf dem Hauptmarkt ihr Glück versuchten.
„Seit anderthalb Jahren pokere ich schon. Fast jede Woche spiele ich zu Hause mit Freunden“, sagt Uli Hertel. An mehr als 500 Turnieren im Internet hat er seitdem teilgenommen. Auch für Marco Kimmer (21) aus Löbau - der Groupier (Kartengeber) an Ulis Tisch - gehören Turniere längst zum Alltag. In der Woche arbeitet er als Lehrling auf dem Bau: „Aber am Wochenende bin ich immer unterwegs und arbeite für die Poker-Bundesliga.“ Ein echtes Männergeschäft: Frauen spielen hier ganz selten mit. Jürgen Hammer (46), der die Poker-Bundesliga in Sachsen leitet: „Ich schätze den Frauenanteil auf drei Prozent. Sie spielen auch nicht so aggressiv wie Männer.“
Einen forschen Auftritt legte auch Morgenpost-Gewinner Peter Pfitzner (23) hin. Er ging sofort aufs Ganze - und nach einem Spiel war für ihn schon wieder Schluss. Auch Veranstalter Jörg Wagner (40) hatte gestern kein Glück: Er hatte ursprünglich mit 450 Teilnehmern gerechnet. adi
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