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Geschrieben von Ingolstadt am 05.12.2008 um 14:51:

  Auf den Grund gegangen

Freundinnen und Freunde des genauen Ausdrucks.

Ich glaube mich zu erinnern, vor einiger Zeit habe Forum behauptet zu haben, der Gruß "Servus" wäre von "Salve" = heil dir abgeleitet. Zwischenzeitlich habe ich etwas Interessantes festgestellt:

Servus (auch Sers) ist ein traditioneller, freundschaftlicher Gruß in großen Teilen Mitteleuropas. Er kommt aus dem Lateinischen (servus, lat: „der Sklave“, „der Diener“) und bedeutet in Kurzform „Ich bin Dein Diener“ oder „zu Diensten“.

Passt doch gut zu einem Angehörigen des öffentlichen Dienstes, der auf Almosen (Besoldung) angewiesen ist.

Übrigens:

Ciao ist ein italienisches Grußwort. Es wird in gleicher oder ähnlicher Bedeutung in vielen anderen Sprachen als Fremdwort benutzt. Im Deutschen ist die Verwendung als Abschiedsgruß üblich, nicht aber als Begrüßung. Das Wort entstand aus italienisch schiavo, „Sklave“, verkürzt von sono vostro schiavo!, „Ich bin Ihr Diener!“, „Stets zu Diensten!“.

Molto interessante, vero?




Geschrieben von Sigi2910 am 23.12.2008 um 15:22:

  RE: Auf den Grund gegangen

Und in "Grüß Gott" ist "Gott" nicht Akkusativ, sondern Nominativ. Deswegen ist die Antwort "...wenn Du ihn mal siehst" auch ein bisserl daneben.

Ausführlich: "Grüß Dich Gott", "Gott grüße Dich" (daher auch die Kurzform "Grüß Dich" bzw "Griaßde", die wohl eher nicht bedeutet "Ich grüße Dich").

"Grüßen" impliziert hier den im z.B. römischen Gruß explizit enthaltenen Gesundheits-, Wohlergehens-, Segenswunsch.

Also ist jedes Grüß Gott eine Art Fürbitte: "Möge Gott Dir Wohlergehen wünschen".

Do schaust...



Geschrieben von Ingolstadt am 23.12.2008 um 15:34:

  RE: Auf den Grund gegangen

<p style="margin-top: 0"> meinen Segen verdienender.[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">Wir Bayern haben halt tiefgründige Wurzeln, da wundert es nicht dass wir gerne zweideutige Ausdrücke verwenden.[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">So ist auch die berühmte "Liberalitas Bavarica" (ein über dem Portal der Kirche zu Polling bei Weilheim angebrachter Spruch) kein Ausdruck liberaler Gesinnung, sondern für Freigiebigkeit.[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">Dass wir auch freigiebig sein können zeigen ja die Ausgaben unserer Landesbank oder die (geplante) Investition in ein Luftschloss namens "Transrapid". So sind wir wenigstens rapid in die Staatsverschuldung geraten, weil das Geld ins Ausland transferiert wurde. Der Transrapid war daher bereits Realität, bevor er realisiert wurde. Bayerisches Paradoxon.[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">Trotzdem:[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
"Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">(Außerhalb von Bayern gibt's kein Leben. Und wenn doch, dann kein solches)[/align]
Spruch auf der Straßenfront der Estinger Schloßkapelle, gemalt von dem Olchinger Lüftlmaler Karl Sonner (14.4.1889 - 28.9.1970, München)

So san mir mir Bayern

<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]
<p style="margin-top: 0">[/align]



Geschrieben von Sigi2910 am 23.12.2008 um 15:36:

  RE: Auf den Grund gegangen

Weißnicht Hilfe



Geschrieben von Ingolstadt am 23.12.2008 um 15:41:

  RE: Auf den Grund gegangen

Ratloser.

Hier war wohl ein Störsender aktiv, der Betrag lässt sich nicht mehr ändern.

Neuer Versuch:


meinen Segen verdienender.

Wir Bayern haben halt tiefgründige Wurzeln, da wundert es nicht dass wir gerne zweideutige Ausdrücke verwenden.

So ist auch die berühmte "Liberalitas Bavarica" (ein über dem Portal der Kirche zu Polling bei Weilheim angebrachter Spruch) kein Ausdruck liberaler Gesinnung, sondern für Freigiebigkeit.

Dass wir auch freigiebig sein können zeigen ja die Ausgaben unserer Landesbank oder die (geplante) Investition in ein Luftschloss namens "Transrapid". So sind wir wenigstens rapid in die Staatsverschuldung geraten, weil das Geld ins Ausland transferiert wurde. Der Transrapid war daher bereits Realität, bevor er realisiert wurde. Bayerisches Paradoxon.

Trotzdem:

"Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."

Außerhalb von Bayern gibt's kein Leben. Und wenn doch, dann kein solches)
Spruch auf der Straßenfront der Estinger Schloßkapelle, gemalt von dem Olchinger Lüftlmaler Karl Sonner (14.4.1889 - 28.9.1970, München)

So san mir, mir Bayern



Geschrieben von Sigi2910 am 23.12.2008 um 15:51:

  RE: Auf den Grund gegangen

Für das Thema "Grüß Gott" ergibt sich auch der Aspekt, dass es sich dabei auch um eine Art religiöser "Feindkennung" handeln kann: Der solchermaßen Begrüßte ist aufgefordert, diesen Gruß zu erwidern, und wenn er es nicht mag (weil er andre Götter hat) oder nicht darf (weil er an dessen Gesetz gebunden ist) oder nicht kennt (weil er aus den bösen norddeutschen Gauen kommt), fällt das erstmal auf.

Das heutige "Grüß Gott"-Gebiet fällt zu einem wichtigen Teil zusammen mit dem Alemannischen Stammland an der obersten Donau einschließlich Teilen der heutigen Schweiz bis Vorarlberg und dem von dort aus donauabwärts gelegenen von Boiovaren unter alemannischer Zuwanderung bevölkerten Gebiet. Die Eingliederung in das fränkische Reich (ab 496, für das heutige Südbayern ab 536) dürfte nicht ganz leicht gefallen sein: Zur Unterstützung und Forcierung der Integration der Neuen Länder wurde im Lauf der folgenden rund 200 Jahre eine mehr oder weniger systematische Missionierung organisiert. Mindestens in dieser -für die Entwicklung der heutigen Dialekte wichtigen- Zeit hatte "Gott zum Gruß" (bzw. dessen Vorläufer) sicher auch die Bedeutung "Erkläre Dich, pro oder contra Franken?!"

Wenn man das einem heutigen Bayern mit Blick auf das heutige Franken sagt, weiß er wahrscheinlich gar nicht mehr, wie er grüßen soll...



Geschrieben von Abraham am 30.12.2008 um 13:19:

  RE: Auf den Grund gegangen

Moin
Wo wir gerade dabei sind, Dingen auf den Grund zu gehen...

Aus aktuellem Anlass:

Der Silvestergruß „Guter Rutsch“ ist etymologisch möglicherweise eine Ableitung aus dem Jiddischen bzw. Bibel-Hebräischen und leitet sich vom hebräischen &#1512;&#1488;&#1513; &#1492;&#1513;&#1504;&#1492; &#1496;&#1493;&#1489; Rosch ha-Schana tov (= einen guten Anfang – wörtlich Kopf – des Jahres; also etwa: „Gutes Neujahr“) ab.

Das jiddische Rosch für „Kopf, Haupt, Anfang“ etc. dürfte durch die Vermittlung des Rotwelschen ins Deutsche gelangt sein. Es handelt sich bei der Floskel Guten Rutsch um eine Verballhornung des jiddischen Wortes für Neujahr, die dann Anfang des 20. Jahrhunderts im Deutschen geläufig wurde.

Andere Auffassungen leiten den Silvestergruß vom Gebrauch des Wortes „Rutsch“ für „Reise“ ab - wie es in Grimms Wörterbuch formuliert wird. Das Verb rutschen steht auch für ein Ausgleiten und kann ebenso auf das Reisen übertragen werden


Quelle: http://de.wikipedia.org

In diesem Sinne für alle Forianer!

Party2 party4

Bis nächstes Jahr!

Gruß aus dem Ruhrgebiet
Abraham



Geschrieben von Sigi2910 am 30.12.2008 um 14:18:

  RE: Auf den Grund gegangen

Zitat:
Original von Abraham
[I]Der Silvestergruß „Guter Rutsch“ ist etymologisch möglicherweise eine Ableitung aus dem Jiddischen bzw. Bibel-Hebräischen und leitet sich vom hebräischen &#1512;&#1488;&#1513; &#1492;&#1513;&#1504;&#1492; &#1496;&#1493;&#1489; Rosch ha-Schana tov (= einen guten Anfang – wörtlich Kopf – des Jahres; also etwa: „Gutes Neujahr“) ab.

Aha. Na denn: §%1433§%1443§%1423§%1222! Kopfkratz großes Grinsen



Geschrieben von Abraham am 30.12.2008 um 14:22:

  RE: Auf den Grund gegangen



Naja, das ist die Übersetzung aus dem Hebräischen für uns Gewerberechtler.
Sieht den uns geläufigen Paragraphen doch ziemlich ähnlich, oder? .


Gruß aus dem Ruhrgebiet
Abraham


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