unsere besten emails
Forum-Gewerberecht
Homeseite Registrierung Kalender Mitgliederliste Datenbank Teammitglieder Suche
Stichwortverzeichnis Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite



Forum-Gewerberecht » Medienschau » Sportwetten/Glücksspiel » Nur ein nationales Glücksspielgesetz kann Ordnung bringen! » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Zum Ende der Seite springen Nur ein nationales Glücksspielgesetz kann Ordnung bringen!
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
anders   Zeige anders auf Karte anders ist männlich
Kaiser


Dabei seit: 01.05.2006
Beiträge: 1.279
Bundesland:
Hamburg

Meine Beziehung zum Gewerberecht:
sonstige


Level: 48 [?]
Erfahrungspunkte: 8.402.011
Nächster Level: 8.476.240

74.229 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg



www.Fiat-126-Forum.de






Nur ein nationales Glücksspielgesetz kann Ordnung bringen!

Wissentlich die Unwahrheit

Kommentar von Volker Nickel

Kein Bereich der öffentlichen Kommunikation ist so streng reglementiert wie die kommerzielle Werbung. Wer dort wissentlich die Unwahrheit verbreitet, kann bis zu zwei Jahre Gefängnis bekommen.

Diese gesetzliche Regelung gilt natürlich nicht für politische Kommunikation. Da stellen sich die 16 Bundesländer einen Staatsvertrag über Glücksspiele zusammen, in dem sie behaupten, es ginge ihnen um "Eindämmung der Spielsuchtgefahren" und um "aktiven Spielerschutz". Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht hatte im März 2006 das Wettmonopol der Länder als verfassungswidrig eingestuft - es sei denn, die staatlichen Lotto- und Wettfirmen bekämpften effektiv die Spielsucht.

Letztere war bis dorthin nicht bekannt und ist es bis heute nicht. Keine Studie, kein Beweis. Lediglich in Anzeigen der 16 Lotteriegesellschaften der Hinweis auf Ergebnisse der Meinungsbefragung: "Die klare Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine Kommerzialisierung des Glücksspielmarktes aus."

Nun geben sie sich moralisch, die Bundesländer, damit sie verfassungskonform auch weiterhin künftig fast 10 Milliarden Euro einstreichen können. Die Bürger sollen vor der verderblichen Radioaktivität werbender Hinweise auf Lotto und Wetten geschützt werden. Künftig sind Lotto und Wetten im Internet verboten, für Glücksspiel darf ab Januar 2008 nicht mehr im Fernsehen und per Telefon geworben werden, Werbepost wird stark eingeschränkt, Jackpots beschränkt und die Anzahl der Annahmestellen verringert.

Die Folgen des volkswirtschaftlichen Irrsinns belegt das Gutachten einer staatlichen Lottogesellschaft, die um Gottes Willen nicht genannt werden will. Die Einnahmen der staatlichen Glücksspielfirmen werden danach dramatisch von rund 10 Milliarden auf weniger als 9 Milliarden Euro einbrechen. Diesen Verlust nehmen die Bundesländer gelassen hin, ihnen geht es um mehr.

Für die privaten Wettanbieter wäre die Ausdehnung des staatlichen Monopols aber das Ende. 15.000 Mitarbeiter verlören Lohn und Brot. Auch den Medien würden rund 80 Millionen Euro durch Werbezensur in der Kasse fehlen - und noch viel mehr: Die Anpassung an die liberalen Wettverhältnisse in den anderen EU-Staaten könnte dem schwächelnden Werbemarkt in Deutschland durchaus gut tun.

Und oh Wunder: Brüssel, sonst in Werbezensur bestens geübt, droht Deutschland mit einem Vertragsverletzungsverfahren, weil ausländische Wettanbieter in der Bundesrepublik durch das Staatsmonopol in diesem Sektor behindert werden. Da kamen die 16 Landesfürsten hierzulande in die Klemme. Das eigene Verfassungsgericht bescheinigte dem staatlichen Wettmonopol die Verfassungswidrigkeit und Brüssel winkt mit ganzen Betonpfählen
des Europarechts.

Da gab es nur die Lösung, zwei Dinge zu tun. Erstens sich moralisch nach Karlsruhe zu verbeugen, um nicht mit dem Grundgesetz in Konflikt zu geraten. Und zweitens gegenüber Brüssel auf Zeit zu spielen. Denn ein Vertragsverletzungsverfahren frisst mindestens drei Jahre Zeit. Die können die Bundesländer fabelhaft dazu nutzen, ihr Wettmonopol systematisch auszuweiten. Die Folge: Wenn der Europäische Gerichtshof das deutsche Monopol kippt, werden sich private Anbieter kaum noch in Nischen des Marktes etablieren können. Dort sitzen schon die staatlichen Firmen der Bundesländer. Da helfen keine Begriffe wie "Heuchelei". Da wünscht man sich ein Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb: "Wer wissentlich die Unwahrheit sagt...".

Gefunden unter: http://zaw.eu/index.php?menuid=83&reporeid=279
1 22.11.2007 08:46 anders ist offline E-Mail an anders senden Beiträge von anders suchen
Thema als PDF anzeigen | Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Forum-Gewerberecht » Medienschau » Sportwetten/Glücksspiel » Nur ein nationales Glücksspielgesetz kann Ordnung bringen!


Ähnliche Themen
Thread Forum Gestartet Letzte Antwort Statistik
Gewerbeuntersagung einer GmbH & Co.KG Stehendes Gewerbe (allgemein)   24.02.2006 13:12 von Norbert Loermann     22.04.2024 14:13 von Ludwig   Views: 134.558
Antworten: 15
Legale Abgabe von Genusscannabis - Schaffung eines Rec [...] Stehendes Gewerbe (allgemein)   06.11.2022 04:10 von Puz_zle     17.04.2024 17:03 von Puz_zle   Views: 1.434.880
Antworten: 31
Wochenmarkt - Vergabe an gewerblichen Marktausrichter [...] Messen, Märkte, Ausstellungen (Titel IV GewO)   01.04.2008 07:56 von Wittgensteiner     15.04.2024 16:28 von BS   Views: 22.408
Antworten: 8
Umwandlung Einzelunternehmen in eine GbR Stehendes Gewerbe (allgemein)   14.04.2010 09:52 von Ingo Hupens     11.03.2024 15:16 von Pitti81   Views: 167.713
Antworten: 33
§ 15 Abs. 2 GewO - Verhinderung der Ausübung eins Gewe [...] Stehendes Gewerbe (allgemein)   27.02.2024 11:37 von Leksum     27.02.2024 12:47 von Leksum   Views: 19.827
Antworten: 4

Berechtigungen
Sie haben in diesem Forenbereich folgende Berechtigungen
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge bis zu 24h nach dem Posten zu editieren.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen erlaubt, Anhänge herunterzuladen.
BB Code ist Aus.
Smilies sind Aus.
[IMG] Code ist Aus.
Icons sind Aus.
HTML Code ist Aus.


Views heute: 244.773 | Views gestern: 396.705 | Views gesamt: 890.427.502


Solon Buch-Service GmbH
Highslide JS fürs WBB von Ninn (V2.1.1)


Impressum

radiosunlight.de
CT Security System Pre 6.0.1: © 2006-2007 Frank John

Forensoftware: Burning Board 2.3.6 pl2, entwickelt von WoltLab GmbH
DB: 0.001s | DB-Abfragen: 65 | Gesamt: 0.169s | PHP: 99.41% | SQL: 0.59%