US-Bundesstaat Tennessee legalisiert Online-Sportwetten |
schindel
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US-Bundesstaat Tennessee legalisiert Online-Sportwetten |
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Am Freitag trat im US-Bundestaat Tennessee ein neues Gesetz zur Legalisierung von Online-Sportwetten in Kraft. Der Gesetzesentwurf mit dem Namen “Tennessee Sports Gaming Act” (Link auf Englisch) wurde im Frühjahr von dem republikanischen Senator Steve Dickerson eingebracht und passierte erst kürzlich knapp das Repräsentantenhaus.
Nachdem die Neuregelung unlängst dem amtierenden Gouverneur Bill Lee zur Unterzeichnung vorgelegt worden war, dieser aber seine Vetomöglichkeiten ungenutzt ließ, gilt die Legalisierung nun als rechtmäßig.
Ziele des neuen Regelwerkes, welches jährlich bis zu 50 Millionen US-Dollar (ca. 45 Millionen Euro) an Steuergeldern in die Haushaltskassen Tennessees spülen soll, sind Suchtprävention und die Verhinderung von verbotenem Glücksspiel.
Das Gesetz, welches Online-Sportwetten legalisiert, landbasiertes Wetten allerdings weiterhin ausschließt, sieht eine Steuer in Höhe von 20 % auf Unternehmensumsätze der Wettanbieter vor. Online-Buchmacher dürfen ihre Wetten erstmals ab 1. Juli 2019 legal anbieten.
Die inhaltlichen Stützpfeiler des Gesetzes
Neben den jährlichen Steuerabgaben müssen potenzielle Lizenzhalter mit zusätzlichen Kosten rechnen.
So muss der Lizenzbewerber eine nicht rückerstattbare Bewerbungsgebühr in Höhe von 50.000 US-Dollar (ca. 45.000 Euro) hinterlegen. Zusätzlich dazu wird eine jährliche Lizenzgebühr in Höhe von 750.000 US-Dollar (ca. 670.000 Euro) fällig. Über die Erteilung einer Lizenz entscheidet ein neuformiertes Sportwetten-Komitee, welches der staatlichen Lotterie angegliedert ist.
Diese Formen von Glücksspiel waren bisher in Tennessee legal
Der US-Bundesstaat Tennessee gehört traditionell zu den Regionen der Vereinigten Staaten, die Spielern und Glücksspielbetreibern bisher wenige Freiheiten einräumten. So sind Casinos und Rennbahnen nicht gestattet. Lediglich die legale Teilnahme an Bingo und Lotterien waren für Personen ab 18 Jahren möglich. Das private Betreiben von Automatenspielen, Roulette und Poker ist bislang untersagt.
Es soll über die Einhaltung des Gesetzes für Online-Sportwetten wachen und die Kontrolle der Lizenzhalter gewährleisten.
Für die Teilnahme an den Online-Sportwetten gelten ähnlich scharfe Regel wie für den Lizenzerwerb.
Teilnahmeberechtigt sind nur Personen über 21 Jahren, die sich in den Staatsgrenzen Tennessees aufhalten.
Ausgeschlossen von den Wetten werden unter anderem in Vereinen organisierte Amateur- und Profisportler, Sportfunktionäre sowie Trainer und Spieler von Universitätsmannschaften.
Verstöße gegen eine oder mehrere Lizenzbedingungen sollen laut Gesetz mit Geldstrafen zwischen 1.000 US-Dollar (ca. 890 Euro) und 25.000 US Dollar (ca. 22.000 Euro) geahndet werden.
Gouverneur lässt Gesetz durchgehen
Dass der „Tennessee Sports Gaming Act“ so zügig Gesetz werden konnte, ist nicht zuletzt dem unterlassenen Veto von Gouverneur Bill Lee zu verdanken. Der Republikaner befürchte zwar die negativen Auswirkungen der Online-Wetten, stufte sie jedoch als harmloser als landbasierte Casinospiele ein.
In einem Twitter-Statement schrieb Lee:
„Ich glaube nicht, dass die Ausweitung des Glücksspiels durch Online-Sportwetten im besten Interesse unseres Staates ist, aber ich respektiere die Ansätze der Generalversammlung (…). Dieses Gesetz hatte nicht die Legalisierung von Casinos, der gefährlichsten Form des Glücksspiels, zum Ziel (…).”
Lee machte gleichzeitig klar, dass die Legalisierung von Online-Sportwetten eine rote Linie darstelle. Alle weiteren Versuche, etwa landbasierte Casinos erlauben zu wollen, blockiere er in Zukunft durch sein Vetorecht.
Lob für das politische Manöver erntete Tennessees Gouverneur von prominenter Stelle. So meldete sich „Jeopardy“-Superstar und Sportwetten-Profi James Holzhauer nach seinem 27. Jeopardy!-Sieg zur Neuregulierung des Sportwettenmarktes in Tennessee zu Wort.
In der US Today sagte Holzhauer:
„Gut für Tennessee, dass sie einen Gouverneur gewählt haben, der zuhört. Wir sollten alle so ein Glück haben. Ich denke, dass eine schnelle Legalisierung in vielen Staaten indiziert, wie groß die Unterstützung dafür [Sportwetten. Anm. d. Red.] über eine lange Zeit war.“
Gewinnen wirklich alle?
Unterdessen bleibt fraglich, ob wirklich alle Akteure durch eine Legalisierung der Sportwetten profitieren. Wie der Nachrichtensender Bloomberg im Rahmen der Berichterstattung über die Gesetzesnovelle meldete, fielen die Steuergewinne vieler US-Bundesstaaten durch Online-Sportwetten deutlich geringer aus als anfänglich gedacht.
Laut einem kürzlich erschienenen Report des Zentrums für Steuergesetzgebung erreichten in der Praxis nur 4 von 7 US-Staaten die Steuerprognosen für den Sportwettensektor.
https://www.casinoonline.de/nachrichten/...rtwetten-25547/
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28.05.2019 11:57 |
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Solon
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Jannes
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Hallo liebe Freunde aus der Exekutive,
seit Jahren lese ich hier vieles zum Thema Glücksspiel und Spielrecht. Sinnvolles und oft auch weniger Sinnvolles.
Jetzt habe ich mir mal Gedanken gemacht, was die Menschen an diese obskuren Geldspielautomaten treibt?
So banal es klingt, wird der Hauptgrund der Reiz am Spiel und genauer der Reiz am Spiel um einen Einsatz sein.
Haben Sie schon mal versucht Poker oder Black Jack ohne Einsatz zu spielen?
Also so richtig über einen langen Zeitraum?
Entsetzlich langweilig. Ohne einen Einsatz funktioniert das überhaupt nicht.
Das liegt auch daran, dass Poker und Black Jack selbst eigentlich entsetzlich langweilige Spiele sind.
Mal versucht Bridge oder Whist nur um Punkte zu spielen?
Ja, das funktioniert überraschenderweise! Es sind halt interessante, ja geradezu geistreiche Spiele.
Nun ein anderer Blickwinkel, eine Zeitreise ein paar Jahrzehnte zurück:
Man sitzt gelangweilt zu Hause, es gibt ja nur drei Fernsehprogramme. Man hat aber Lust auf Unterhaltung, Lust auf Spiel.
Da schaut man mal in seiner Stammkneipe um die Ecke vorbei. Ach wie schön, da sitzen ja vier Männer und spielen Schafkopf. Man schaut ein Viertelstündchen zu und fragt dann höflich, ob man mitspielen darf.
Prompt die Antwort „Setz Dich dazu, so haben wir immer einen Brunskarter und der Tisch läuft ohne Pause weiter“.
Man spielt mit und hat sofort drei wichtige Aspekte:
1. Man spielt ein intelligentes Spiel zum Mitdenken
2. Man verzockt keine Unsummen, sondern vielleicht pro Spiel 10 oder 20 Pfennig, der Abend kostet vielleicht 5 Mark (Man kann sogar mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auch was gewinnen. Niemand bekommt eine „Gebühr“ für das Anbieten des Spiels).
3. Man hat soziale Kontakte. Echte Menschen! Vielleicht wird sogar noch zusammen etwas gegessen.
Daher meine Aufforderung an die Politik:
Bekämpft Spielsucht!
Beendet das Kneipensterben!
Die Gaststätte muss wie in Irland das Wohnzimmer des kleinen Mannes sein!
Fördert das intelligente Karten spielen. Organisiert Turniere.
Macht vielleicht ein kleines Schulfach draus.
Rettet lokale Kultur!
Ihr Menschen in der Pfalz und in Bayern, spielt Schafkopf, Ihr in Norddeutschland spielt Doppelkopf. Ihr Österreicher, spielt Euren Tarock und Ihr in Paderborn, spielt Euer Sechsundsechzig!
__________________ Gewerbeamt Zweibrücken
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29.05.2019 09:09 |
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