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Zum Ende der Seite springen Poker ist Trend 24 Bewertungen - Durchschnitt: 8,3824 Bewertungen - Durchschnitt: 8,3824 Bewertungen - Durchschnitt: 8,38
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Meike
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Hallo Herr Zierock,

unabhängig aller Erlaßlagen und Handlungsempfehlungen von Ministerien, gibt es schöne praktische Urteile an denen man erkennen kann, wann was strafbar ist.

Grundsätzlich:
Von einem Glücksspiel spricht man dann, wenn der Spieler einen Teil seines Vermögens opfert, um an einem Spiel teilzunehmen, welches maßgeblich vom Zufall abhängig ist, um im Fall des Gewinns einen Vermögensvorteil zu erlangen.

Bei dem Glücksspiel selbst, könnte es sich auch um eine straffreies Unterhaltungsspiel handeln. Dies wäre dann der Fall, wenn die Möglichkeit des Vermögensverlustes und des Vermögensgewinnes einen geringfügigen Wert hat. Zur Thematik, wann etwas geringfügig ist, gibt es unterschiedliche Urteile.
Es muss immer auf den Durchschnittsspieler geschaut werden. Da kenne ich Urteile, welche 2,50 € schon als zu hoch betrachten und andere die 20,-€ noch in Ordnung finden.


Jetzt ein klassisches Urteil des BGH von 1958, welches noch heute zitierfähig ist, zur Strafbarkeit des sogenannten Gratisroulette:

Der Unternehmer A veranstaltete ein sogenanntes "Gratisroulette". Die Gäste mussten beim Betreten der Lokalität 20,-DM an Verzehrgutscheinen kaufen und erhielten dann Gutscheine für Speisen und Getränke im Wert von 20,-DM. Zusätzlich erhielten sie 10 Gratischips, um sich am Roulette zu beteiligen. Beim Roulette selbst konnten die Gäste etwas gewinnen. Es durfte nur mit den Gratischips gespielt werden und es war auch nichts Gegenteiliges bekannt.

Das Landgericht Hamburg hatte den Unternehmer A wegen der Veranstaltung von unerlaubtem Glücksspiel verurteilt. Dieser ging in die Revision, da er sagte, dass die Gäste doch gar keinen Einsatz geleistet hatten. Es habe sich schließlich nur um ein Eintrittsgeld gehandelt, für das gleichwertige Speisen und Getränke ausgegeben wurden.

Der BGH hatte das Urteil des Landgerichts Hamburg bestätigt. Er hatte es als erwiesen angesehen, dass der Unternehmer unerlaubtes Glücksspiel veranstaltet hatte, denn bei den sogenannten Eintrittsgeldern (Kauf von Verzehrgutscheinen) habe es sich um versteckte Einsätze gehandelt. Der BGH ist nämlich davon ausgegangen, dass ein Großteil der Spieler nur deswegen die Verzehrgutscheine gekauft hatten, um sich am Roulette zu beteiligen. Dadurch ist der Spieltrieb ausgebeutet worden. Der BGH hat klar entschieden, dass es völlig egal sei was der Ausbeuter ( hier der Unternehmer A) mit seiner Beute machen würde.


- Na, gibt es da Parallelen zu den gängigen Pokerturnieren?

Fragen Sie mich aber bitte nicht, warum immer noch Pokerturniere mit hochwertigen gesponserten Preisen stattfinden. Dies liegt leider nicht in meiner Entscheidungsgewalt.


Gruß Meike
21 02.03.2007 18:00 Meike ist offline E-Mail an Meike senden Beiträge von Meike suchen
Solon
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Sigi2910   Zeige Sigi2910 auf Karte Sigi2910 ist männlich
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Zitat:
Original von Meike

Aber eine Frage nach Baden-Württemberg,

wie verfahrt Ihr z.Zt. mit den Pokerurnieren?



Wir verfahren derzeit gar nicht! Die Gewerbebehörden wurden mit dem Erlass des Wirtschaftsministeriums informiert und erteilen (weiter) keine Genehmigung für die Turniere. Und wir weisen mögliche Veranstalter, die uns solche Turniere anzeigen, auf die Glücksspielproblematik hin und teilen eben mit, dass es keine Genehmigung geben kann. Ansonsten warten wir darauf , dass die Ordnungsbehörden vom IM informiert werden und dann (wie bei Sportwetten) tätig werden. Ach ja: Die Polizei wird natürlich auch informiert, aber ich habe noch nicht gehört, dass sie bei einem Turnier vor Ort gewesen sei. Warten wohl auch auf das IM...
schimpf

__________________
Schönen Gruß aus dem wilden Süden

Siegbert Morlock


Nimm das Leben nicht so schwer, denn lebend kommst Du da eh' nicht raus...
22 05.03.2007 07:59 Sigi2910 ist offline E-Mail an Sigi2910 senden Homepage von Sigi2910 Beiträge von Sigi2910 suchen
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Waldemar Waldemar ist männlich
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RE: Poker ist Trend

Guten Tag,

ich bin gerade auf diesen Forumsbeitrag gestoßen. Kürzlich habe ich ein sehr unterhaltsames Interview mit Sandra Naujoks auf Spiegel-Online gelesen. Falls es jemanden interessiert - hier ist es:

Sandra Naujoks hat alles, was unser neuer Pokerkolumnist Lasse König gern hätte: Erfolg, Können, Geld. Also beschloss Deutschlands unerfahrenster Spieler, die Kartenkönigin zu besuchen. Ein Gespräch über Armbänder, Las Vegas und die Frage, ob Frauen besser pokern.
Berlin, Hauptbahnhof. Die Austernbar hat sich hinter viel Glas versteckt, ein edler Schuppen mit After-Work-Partys, DJs und weiß beblusten Kellnerinnen. Die Sonne auf der Terrasse hat sich verzogen, vielleicht mag sie den Hauptbahnhof nicht, wo Berlin so wenig Berlin ist wie nirgendwo sonst. Eigentlich wollten wir uns im Prenzlauer Berg treffen, in ihrem Stammcafé, aber Sandra Naujoks, Pokerprofi, Europameisterin, Aufsteigerin und Wohltäterin ist plötzlich ein bisschen berühmt geworden. Und viele Menschen kommen mit dem Zug zu ihr.
Sie sitzt draußen auf der Terrasse, schwarze Haare, schwarze Bluse, schwarze Hose, schwarze Stiefel, Frau Naujoks ist sie noch für ein paar Minuten, bis sie mir das Du anbieten wird. Mir, Lasse König, dem personifizierten Nichts, in der Theorie ein guter Pokerspieler, aber ohne praktische Erfahrung. Ein Fisch, der in der nächsten Woche sein erstes Mal am Pokertisch sitzen wird - und irgendwann ein Hai sein will.
Ich komme mir jetzt lächerlich vor, weil ich Jogi Löw auch nicht fragen würde, wie man ganz schnell Nationalspieler wird.
Sandra Naujoks guckt skeptisch. Dann steckt sie sich eine Zigarre an. Havanna, mit Bossner-Hölzern. Mustert mich. Verdammt. Ich bin hier, um Sicherheit zu bekommen, letzte Tipps. Und jetzt schaut sie mich an wie einen Aushilfskellner. Aber vielleicht blufft sie ja nur.

Lasse König: Ich habe anderthalb Jahre viele Bücher über Poker gelesen, aber noch nie gespielt. Kann ein Theoretiker ein guter Pokerspieler sein?

Theoretisch ja, sagt Sandra und grinst.

Sandra: Aber das meinst du doch nicht ernst?

Lasse: Doch.

Ich grinse nicht.

Sandra: Theoretisches Wissen ist ja schön und auch wichtig, aber ein guter Pokerspieler wirst du nur, indem du Erfahrung sammelst. Ich war Pokernomade, bin mehr als ein Jahr lang von einem Liveturnier zum anderen gezogen. Ich habe jede Literatur zu diesem Thema verschlungen, ich lese auch heute die aktuellen Bücher. Im Internet habe ich mir Turniere angesehen und tue das auch heute noch. Damals, um mir bei den Profis was abzuschauen. Heute, um die Konkurrenz zu studieren.

Lasse: "Damals" - hört sich an wie ein Bericht aus dem Pleistozän.

Sandra: Das stimmt. Ich spiele ja gerade mal seit anderthalb Jahren Livepoker...

Lasse: ... und hast innerhalb von einem halben Jahr die Europameisterschaft gewonnen und das Turnier in Dortmund. Auch, weil du eine Frau bist?

Sandra: Wie meinst du das?

Mist. Ich hatte diese Frage rot angestrichen wie eine alte Brücke auf einer Radwanderkarte. Vorsicht, kann zusammenbrechen! Und jetzt liege ich im Fluss und muss irgendwie rauskommen.

Lasse: Kann es nicht sein, dass Frauen die besseren Pokerspieler sind? Man schreibt ihnen ja eine große Intuition zu.

Sandra: Es hat sicher einige Vorteile. Ich bin meist entspannt und denke mir: ich finde schon meinen Spot, um zuzuschlagen. Man will als Frau nicht das Alphatier am Tisch sein und kann deshalb eigentlich immer ganz ruhig bleiben, während Männer... Naja, du wirst wissen, was ich meine.

Ja, lüge ich und bleibe ganz ruhig. Mein Gesicht ist eine Maske.

Lasse: Und die Intuition?

Sandra: Die ist definitiv wichtig. Im Poker gibt es viele Zeichen, die man lesen können muss, "Tells", die einem etwas über die Karten des Gegners verraten. Aber trotzdem entscheidet manchmal der Bauch.

Lasse: Wenn man also Turniere mal paritätisch besetzen würde...

Sandra: ... gewännen mehr Frauen als Männer, daran glaube ich.

Lasse: Warum gibt es denn verhältnismäßig wenige erfolgreiche Frauen im Poker?

Sandra: Ich glaube, dass Poker nie ein Spiel für Frauen sein wird. Mit den großen Turnieren ist man 300 Tage im Jahr unterwegs. Das ist mit einer Beziehung nicht möglich. Chancen haben also nur Frauen, denen eine Beziehung oder Familie egal ist. Die auf ihre Karriere fokussiert sind, aber das sind ja die wenigsten.

Lasse: Ihr Frauen seid doch die neuen Männer!

Sandra: Wer's glaubt. Viele meiner Kollegen haben Familie, Kinder, aber sind nur Teilzeitväter oder -ehemänner. Sie kommen mal kurz nach Hause, schütteln die Hand und sind wieder weg. Ein Mann kann das immer noch eher vereinbaren. Ich denke außerdem, dass Frauen Poker vom Naturell nicht liegt. Ein Mann ist auf Konkurrenz gebürstet, ein All-in bedeutet doch tief drinnen auch: Lass uns vor die Tür gehen. Frau hat das nicht, sie denkt eher um die Ecke. Die wenigen Frauen, denen das gelingt, müssen einen Gendefekt haben.

Sie lacht jetzt und zieht an ihrer Zigarre. Ich denke an Annette Obrestad, die Norwegerin, die ein Turnier gewann und dabei nur ein einziges Mal ihre Karten anschaute. Ich hatte schon immer das Gefühl, Obrestad ist irgendwie unheimlich. Sie, die aussieht wie eine Wachsfigur mit Prada-Brille. Aber sie hat wohl auch einfach nur einen Gendefekt.

Lasse: Hast du jemals Freunde vernachlässigt wegen deines Berufs?

Sandra: Ich hatte nie einen wirklich großen Freundeskreis, ich bin ja immer weggezogen. Dessau, Magdeburg, Stuttgart, und irgendwie lässt du immer Freunde zurück. In Berlin wird es genauso sein, wenn ich nach Wien gehe. Die Zeit für Freunde ist weniger geworden.

Lasse: Wann hast du deinen festen Job gekündigt?

Sandra: Relativ schnell. Ich hatte danach zwar nicht viel Geld, aber der Tag war frei für Poker. Und vermisst habe ich den Agenturjob auch nicht. Ich musste jeden Morgen aus dem Haus, 40 Minuten durch Berlin, zehn Stunden Arbeit, dann wieder 40 Minuten zurück. Poker dagegen war toll, eine Herausforderung, und ich musste es nicht allen recht machen.

Es läuft ganz gut bisher, denke ich. Sie hat mit offenen Karten gespielt (glaube ich), ich auch (glaubt sie). Sandra ist mittlerweile tiefenentspannt, ich habe den dritten Espresso getrunken und bin das Gegenteil. Gute Voraussetzungen für DAS heikle Thema. Geld. Bei Geld wird's immer dann schwierig, wenn sich zwei Menschen gegenüber sitzen, von denen einer viel hat und der andere keins. Aber ich muss ja vorbereitet sein, weil sich das bald ändern soll (bei mir!!!, die Red.).

Lasse: Irgendwann wurdest du mit viel Geld konfrontiert, sehr viel Geld.

Sandra: Auch wenn du mir das nicht glauben wirst: Ich spiele nicht fürs Geld, sondern für die Herausforderung. Ich will ganz oben dabei sein. Wenn mich jemand fragt, willst du ein Turnier der European Poker Tour gewinnen oder 900.000 Euro, nehme ich immer die Trophäe.

Lasse: Ich glaub's dir auch nicht!

Sandra: Doch! "Dabei sein ist alles", das ist kein Motto für mich. Du definierst dich ja nicht über zehnte Plätze, ein Titel ist eine andere Hausnummer. Es geht ums Gewinnen. Wenn sich daneben noch ein bisschen Geld ansammelt, ist das schön. Das gibt Sicherheit, man kann frei aufspielen - und Mama und Papa sind auch ruhig.

Ich stelle mir vor, was wohl passieren würde, wenn ich meiner Mutter erzählte, ich bin jetzt Pokerprofi. Sie hat mich schon im Obdachlosenheim gesehen, als ich das Jurastudium abbrach. Und nochmal, als es mit Geschichte auch nichts wurde. Meine Mutter ist sehr konservativ, aber wenigstens spielt sie Bridge. Manchmal auch um Geld.

Lasse: Wie hast du es überhaupt deinen Eltern beigebracht, dass du plötzlich pokerst?

Sandra: Gebeichtet habe ich es, als ich gerade davon leben konnte, aber das Profitum noch weit weg war. Profi zu sein war mein Ziel, aber meine Freunde haben damals alle gelacht. Meinem Vater habe ich erzählt, dass ich Profi werden will und mir eine Deadline bis Ende 2008 gebe. 'Dann bin ich Profi oder lege den Traum ad acta'. Er wusste, dass ich diszipliniert bin, ich hätte es danach auch wirklich nur noch als Hobby betrieben.

Lasse: Und plötzlich warst du Europameisterin und hast einen Scheck über 175.000 Euro in die Kameras gehalten.

Sandra: Und in dem Moment hat er gesagt: Ok, mach es.

Lasse: In Dortmund kamen mehr als 900.000 Euro dazu. Was hast du mit dem Geld gemacht?

Sandra: Ich hab meine Familie bedacht, Papa hat eine Harley bekommen, Oma eine Küche und Mama hab ich das Haus eingerichtet.

Lasse: Und du selbst?

Sandra: Noch nichts. Ich will mir in Las Vegas ein Haus kaufen. Und außerdem von Berlin nach Wien ziehen.
Las Vegas. Wien. Die große weite Pokerwelt. Las Vegas gilt als größter Pokertisch der Welt, Wien als Steuerparadies für die Profis - in Deutschland müssen Pokerprofis pauschal 43 Prozent an den Fiskus abführen. Ich hab eine Tante in Wien. Aber will ich das wirklich noch? Pokerweltmeister werden? Ich hab keinen Gendefekt aber Familie. Ich hab einen guten Job und nicht viel Zeit. Ich würde im Zweifel lieber die 900.000 Euro nehmen als die Trophäe. Mal sehen.

Lasse: Was ist das für eine Welt, dieser Pokerzirkus?

Sandra: Du kommst jeden Tag mit Leuten zusammen, die du sonst vielleicht nie kennenlernen würdest. Da ist der 18-jährige Schüler, da sind Unternehmensberater, Gastronomen, Taxifahrer oder der 65-jährige Pensionär. Es ist aufregend.

Lasse: Hast du dich gleich wohlgefühlt?

Sandra: Ich bin sofort an die richtigen Leute geraten, aber ich hatte als Frau schon starken Gegenwind. Am Anfang belächeln sie dich, dann bekämpfen sie dich und erst am Ende respektieren sie dich. Mit dem zweiten Sieg habe ich bewiesen, dass ich was kann. Ich mache das jetzt ein halbes Jahr, ich frage mich, wo ich in drei Jahren stehe. Ich hoffe es geht so weiter. Es ist noch ganz viel Luft nach oben, der Ehrgeiz ist da, das "Bracelet" (das Armband bekommt der Sieger eines World Series of Poker-Turniers in Las Vegas; die Red.) muss her, vorher gebe ich eh keine Ruhe.

Ich muss jetzt an Phil Hellmuth denken und an Mike Matusow, die beiden berüchtigten Schreihälse der Szene. Und mir fällt ein, dass ich schon mit acht Jahren Veranstaltungen in der Schule moderiert habe. Ich bin eine Rampensau und Sandra wird mir jetzt bestätigen, dass das gute Voraussetzungen sind. Es wäre wenigstens etwas.

Sandra: Also ich bin bestimmt keine Rampensau! Auch im Spiel nicht, ich bin eher introvertiert, zurückhaltend. Aber wenn es darum geht, meinen Sport in den Medien zu repräsentieren, dann bin ich eben die souveräne, toughe Pokerbraut, die spiele ich dann auch ganz gut.

Lasse: Viele Pokerprofis hören Musik während des Spiels. Was hörst du?

Sandra: Das ist ganz unterschiedlich, viel Klassik, Chopin, Oper.

Sie ist so anders. Ich werde Jazz hören, E.S.T., Brubeck und bei "Viaticum" mein erstes Turnier gewinnen. Irgendwann. Die Zeit ist fast rum, eins muss ich noch loswerden. Sandra spricht es nicht von sich aus an, was sie noch sympathischer macht. Sie ist nämlich auch sozial engagiert - und auch ich würde einen Teil meiner Millionengewinne selbstverständlich spenden. Superstars müssen einfach eine soziale Ader haben.

Sandra: Ich möchte irgendwann eine Spendenorganisation aufbauen und alle Pokerprofis dazu bringen, sich zu beteiligen. Vielleicht mit zwei Prozent ihrer Gewinne. Wir könnten so viel helfen, es gibt jede Menge Elend auf dieser Welt.

Lasse: Du engagierst dich in Kambodscha.

Sandra: Ich war im Februar drei Wochen in Kambodscha, ich werde dort im Sommer eine Schule bauen, auch für Waisenkinder. Eigentlich wollte ich nur das Land besuchen, aber als ich dort war, wollte ich auch helfen. Ich traf dann auf einen Mönch, der eine Schule errichten möchte - und den unterstütze ich nun.

Die Zigarre liegt ausgedrückt im Aschenbecher, Sandra Naujoks muss jetzt los. Mit Prominenten pokern fürs Fernsehen. Ende Mai geht in Las Vegas die World Series of Poker los, und wenn alles gut läuft, wird ihr Vater sie wieder im Fernsehen sehen, mit einem dicken Scheck und einem Armband.

Ich werde ganz bald an meinem ersten kleinen Turnier teilnehmen, mit Freunden. Es geht im Wesentlichen um die Ehre. Wenn alles gut läuft, werde ich stolz auf mich sein und drüber schreiben. Meine Mutter hat seit gestern Internet.

Sonnige Grüße,

Waldemar
23 03.12.2009 20:32 Waldemar ist offline Beiträge von Waldemar suchen
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70 Prozent aller am Online-Poker Interessierten sind nach einer Emnid-Studie jünger als 30 Jahre, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete. Zwölf Prozent der jungen Generation haben schon mindestens einmal im Internet Poker gespielt.

Wer die Grundregeln beherrscht, finde laut Umfrage Gefallen daran, sein Geschick beim Pokern im virtuellen Raum zu verbessern. Acht Prozent der Befragten unter 30 pokern mindestens einmal in der Woche per Internet. Kein Wunder, dass die Domain poker.de vor ein paar Jahren für stolze 695 000 Euro versteigert wurde.

Die ältere Generation kann der neuen Spielleidenschaft hingegen wenig abgewinnen. Unter den 40- bis 59-Jährigen bekundeten lediglich drei Prozent Interesse am Online-Poker. Bei den über 60-Jährigen sind es nur ein Prozent.
24 09.12.2009 15:52 domin ist offline Beiträge von domin suchen
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70 Prozent aller am Online-Poker Interessierten sind nach einer Emnid-Studie jünger als 30 Jahre, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete. Zwölf Prozent der jungen Generation haben schon mindestens einmal im Internet Poker gespielt.

Wer die Grundregeln beherrscht, finde laut Umfrage Gefallen daran, sein Geschick beim Pokern im virtuellen Raum zu verbessern. Acht Prozent der Befragten unter 30 pokern mindestens einmal in der Woche per Internet. Kein Wunder, dass die Domain poker.de vor ein paar Jahren für stolze 695 000 Euro versteigert wurde.

Die ältere Generation kann der neuen Spielleidenschaft hingegen wenig abgewinnen. Unter den 40- bis 59-Jährigen bekundeten lediglich drei Prozent Interesse am Online-Poker. Bei den über 60-Jährigen sind es nur ein Prozent.


Es wird viel Wirbel gemacht um die rechtliche Situation bezüglich Online-Poker. Es gibt mehrere Entscheidungen, die aber keine Endgültigkeit, geschweige denn Rechtssicherheit schaffen.

Zum einen gibt es viele private Organisationen, die Poker im “Graubereich” veranstalten und zum anderen offizielle Stellen, die zwar “dagegen schießen”, letztlich aber den Boom nicht unterbinden können.

Dann gibt es mittlerweile auch zahlreiche Organisationen, Vereine und private Vereinigungen, die sich formieren, um eine Lobby zu schaffen.

Wirklich sehr viel Wirbel um ein Spiel, das meiner Meinung nach nicht viel anders ist als Skat oder Doppelkopf. Auch hierbei ist letztendlich zum Gewinnen die eigene Geschicklichkeit, die richtige Strategie und die Fehler anderer Spieler ausschlaggebend.

Meiner Meinung nach wird es über kurz oder lang dazu kommen, dass Online-Poker auch in Deutschland so geregelt wird wie gerade in Italien, nämlich legalisiert. Die einzelnen Bundesländer wehren sich zwar momentan noch mit allen Mitteln dagegen, weil das Glücksspielmonopol einfach zu einträglich ist, aber langfristig gesehen werden die Pokerräume Lizenzen für Deutschland erwerben können und Steuern abführen müssen.

Gruß,

petzi

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25 12.12.2009 14:16 petzi_ ist offline Beiträge von petzi_ suchen
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70 Prozent aller am Online-Poker Interessierten sind nach einer Emnid-Studie jünger als 30 Jahre, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete. Zwölf Prozent der jungen Generation haben schon mindestens einmal im Internet Poker gespielt.

Wer die Grundregeln beherrscht, finde laut Umfrage Gefallen daran, sein Geschick beim Pokern im virtuellen Raum zu verbessern. Acht Prozent der Befragten unter 30 pokern mindestens einmal in der Woche per Internet. Kein Wunder, dass die Domain poker.de vor ein paar Jahren für stolze 695 000 Euro versteigert wurde.

Die ältere Generation kann der neuen Spielleidenschaft hingegen wenig abgewinnen. Unter den 40- bis 59-Jährigen bekundeten lediglich drei Prozent Interesse am Online-Poker. Bei den über 60-Jährigen sind es nur ein Prozent.


Es wird viel Wirbel gemacht um die rechtliche Situation bezüglich Online-Poker. Es gibt mehrere Entscheidungen, die aber keine Endgültigkeit, geschweige denn Rechtssicherheit schaffen.

Zum einen gibt es viele private Organisationen, die Poker im “Graubereich” veranstalten und zum anderen offizielle Stellen, die zwar “dagegen schießen”, letztlich aber den Boom nicht unterbinden können.

Dann gibt es mittlerweile auch zahlreiche Organisationen, Vereine und private Vereinigungen, die sich formieren, um eine Lobby zu schaffen.

Wirklich sehr viel Wirbel um ein Spiel, das meiner Meinung nach nicht viel anders ist als Skat oder Doppelkopf. Auch hierbei ist letztendlich zum Gewinnen die eigene Geschicklichkeit, die richtige Strategie und die Fehler anderer Spieler ausschlaggebend.

Meiner Meinung nach wird es über kurz oder lang dazu kommen, dass Online-Poker auch in Deutschland so geregelt wird wie gerade in Italien, nämlich legalisiert. Die einzelnen Bundesländer wehren sich zwar momentan noch mit allen Mitteln dagegen, weil das Glücksspielmonopol einfach zu einträglich ist, aber langfristig gesehen werden die Pokerräume Lizenzen für Deutschland erwerben können und Steuern abführen müssen.

Gruß,

petzi


§ 284
Unerlaubte Veranstaltung eines Glücksspiels

(1) Wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glücksspiel veranstaltet oder hält oder die Einrichtungen hierzu bereitstellt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Als öffentlich veranstaltet gelten auch Glücksspiele in Vereinen oder geschlossenen Gesellschaften, in denen Glücksspiele gewohnheitsmäßig veranstaltet werden.

(3) Wer in den Fällen des Absatzes 1

1. gewerbsmäßig oder
2. als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(4) Wer für ein öffentliches Glücksspiel (Absätze 1 und 2) wirbt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Grüße,

Claire
26 13.12.2009 10:57 Claire ist offline Beiträge von Claire suchen
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Ich wäre auch für eine Legalisierung abseits der wenigen staatlichen Kasinos, aber bezweifle genauso, dass es dazu kommen wird. Bis dahin muss man sich mit gelegentlichen Pokerrunden im privaten Rahmen begnügen oder ins Ausland fahren.
27 13.12.2009 16:20 frolix ist offline Beiträge von frolix suchen
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Zitat:
Original von frolix
Ich wäre auch für eine Legalisierung abseits der wenigen staatlichen Kasinos.


Na, da sind wir ja schon zwei.

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28 13.12.2009 19:20 petzi_ ist offline Beiträge von petzi_ suchen
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Ich wäre auch für eine Legalisierung abseits der wenigen staatlichen Kasinos.


Na, da sind wir ja schon zwei.


29 14.12.2009 14:06 frolix ist offline Beiträge von frolix suchen
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Na ja, in mehreren Bundesstaaten in Amerika steht die Legalisierung von Online-Poker ganz weit oben auf der Realisierungsliste. Senator Robert Menendez hatb bereits einen fertigen Gesetzentwurf dazu vorgelegt. Italien und Frankreich haben das Ganze bereits umgesetzt, die Schweiz und Irland denken auch schon darüber nach. Ich denke, da wird in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten noch eine ganze Menge passieren.
30 15.12.2009 14:27 vandyke ist offline Beiträge von vandyke suchen
Ramed.Law Ramed.Law ist männlich
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Online-Poker Legalisierung in Estland

Damit die marode Wirtschaft wieder auf Vordermann kommt, hat sich die estnische Regierung für eine Legalisierung des Online-Marktes entschieden. Vorerst auf ein nationales Modell beschränkt, ab 2011 sollen aber dann alle Online-Glücksspiel und –Poker Anbieter die legale Möglichkeit bekommen ihren Dienst anzubieten.

Großen Poker-Veranstaltungen wie dem Baltic Poker Festival von PokerStars.com sei es zu verdanken, dass sich die Regierung zu diesem Schritten entschlossen hätte. Das schreibt die "Estonian Free Press" in ihrer Presseaussendung. Der internationale Charakter, die Seriosität, das öffentliche und mediale Interesse – ein Poker Turnier dieser Größe und diesem Status hätte viel positives Image für Poker und Glücksspiel in Estland gebracht. Daher auch der Entschluss der Legalisierung.

Doch ganz offen ist der Markt noch nicht, 1 Jahr lang soll Playtech so etwas wie einen "Exklusivvertrag" bekommen. Glück für die "Olympic Casino Group", die mit Playtech kooperiert. So darf ausschließlich das Olympic Casino im Jahr 2010 Online-Glücksspiele in Estland anbieten. Ein schönes Neujahrsgeschenk über das sich Playtech CEO Mor Weizer freuen darf: "Wir sind froh, dass wir durch unsere Partnerschaft mit der Olympic Casino Group führender Anbieter in Zentral- und Osteuropa geworden sind." Diese Vormachtstellung ist aber befristet, ab 2011 soll der Markt nämlich allen Anbietern offen stehen – aber unter staatlich kontrollierten Auflagen.

Die Gründe für diesen Entschluss sind offenkundig wirtschaftliche, denn der EU-Staat leidet an einer maroden Wirtschaft. Und weil man den Sprung für die geplante Euro Einführung 2013 schaffen will, braucht man lukrative Staatseinnahmen, wie z.B. aus der Glücksspielindustrie. Die Steuereinnahmen würden nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen. Und das Lizenzierungsmodell würde dem Staat mehr Kontrolle über kriminelle Machenschaften oder Geldwäscherei geben.

Auch wenn die Zwischenlösung mit Playtech für Kritik sorgt, mit den Entschluss der Legalisierung wird Estland eine Schlüsselposition im Baltikum einnehmen, denn nach Jahren eines enormen Wirtschaftswachstums, ist die Region im Dornröschenschlaf versunken. Die Legalisierung Estlands könnte der Region den nötigen Aufschwung bringen.

http://de.pokernews.com/neuigkeiten/2010...stland-5771.htm

Gruß,

Claire
32 15.01.2010 08:52 Claire ist offline Beiträge von Claire suchen
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re

Die marode Wirtschaft muss in Schwung gebracht werden – zumindest die estnische Regierung hat eine gute Möglichkeit gefunden. Als eines der ersten Länder in Europa setzt Estland nun zu einer Legalisierung des Online Poker und Casino Marktes an. Zwar beschränkt man sich vorerst auf ein nationales Modell, ab dem nächsten Jahr sollen dann aber viele Angebote, darunter auch alle lizenzierten Online Glücksspiel- und Online Poker Seiten ganz legal die Möglichkeit bekommen, ihre Dienste in Estland anzubieten.

Es waren die großen Poker Veranstaltungen, wie das Baltic Poker Festival, welche die Regierung zu diesem Schritt veranlasst haben, so die Estonian Free Press in einer Pressemitteilung. Der internationale Charakter der Turniere, ihre Seriosität sowie das öffentliche und mediale Interesse an den Poker Veranstaltungen seien der Stein des Anstoßes gewesen. Kaum eine andere Veranstaltung habe in den letzten Jahren ein derartig positives Feedback im Land erhalten und sei gleichzeitig so ein großes wirtschaftliches Ereignis gewesen wie Poker. Und deshalb tut die estnische Regierung etwas, woran andere Staaten sich ein Beispiel nehmen sollten: Anstatt dem Geld die Türen zu verschließen, wird das Online Glücksspiel hier legalisiert.

Allerdings wird der Markt in diesem Jahr nun vorerst nur der Firma Playtech offen stehen, der es gelungen ist, einen landesweiten Exklusivvertrag auszuhandeln sehr zur Freude der Olympic Casino Group, welche schon lange mit Playtech kooperiert. Das Resultat: Ausschließlich das Olympic Casino darf im Jahr 2010 legal Online Glücksspiele in Estland an den Spieler bringen. "Wir sind froh, dass wir durch unsere Partnerschaft mit der Olympic Casino Group führender Anbieter in Zentral- und Osteuropa geworden sind.", so Playtech Geschäftsführer Mor Weizer. Ab 2011 wird der Markt dann mit staatlichen Kontrollauflagen allen Anbietern geöffnet.

Die Legalisierung von Online Glücksspiel hat ganz eindeutig rein
wirtschaftliche Gründe. Der EU-Staat leidet an einer maroden Wirtschaft,
neue Märkte müssen her. Um die für 2013 geplante Euro-Einführung zu
schaffen, braucht Estland nun schnell lukrative Staatseinnahmen - da kommt die Glücksspielindustrie gerade recht. Die so entstehenden Steuereinnahmen würden nicht nur die Wirtschaft ankurbeln und neue Arbeitsplätze schaffen, sondern dem Land mehr Touristen bescheren. Durch das geplante Lizenzierungsmodell sollen auch kriminelle Machenschaften und Geldwäscherei keine Chance haben.

Zwar sorgt die Übergangslösung mit Playtech für einige Kritik unter
Monopolisierungsgegnern, mit dem Entschluss der Legalisierung wird Estland allerdings eine Schlüsselposition im Baltikum einnehmen. Das wird auch Zeit.
Nach Jahren enormen Wirtschaftswachstums ist die Region während der
Wirtschaftskrise fast vollständig von der wirtschaftlichen Landkarte
verschwunden. Die Legalisierung von Online Poker und Glücksspiel wird der Region nun den nötigen Aufschwung verschaffen. "Es ist uns unbegreiflich, warum immer mehr Länder sich vor einer solchen Einnahmequelle verschließen", so ein Sprecher des estnisches Außenministeriums. "Der Online Markt ist der Markt der Zukunft. Es ist sinnlos sich davor zu verschließen. Deswegen führen wir nun frühzeitig entsprechende Kontrollmechanismen ein und profitieren von den Steuereinnahmen und dem positiven Bild Estlands unter
den Glücksspielern."

http://www.gamblingplanet.org/de/nachric...ne-poker/160110

schneiderlein
33 18.01.2010 17:30 schneiderlein ist offline Beiträge von schneiderlein suchen
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RE: re

Wer sein Taschengeld aufbessern möchte, der mäht heute nicht mehr Nachbars Rasen, sondern zockt im Internet bei Sportwetten oder Pokerspielen. Jeder zehnte Hamburger Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren spielt regelmäßig Glücksspiele, um Geld zu gewinnen. Das ergab eine Studie des Büros für Suchtprävention.

Gesundheitssenator Diet-rich Wersich (CDU) zeigte sich mehr als überrascht. "Immerhin ist Glücksspiel für Minderjährige verboten." Die Politik müsse nun im Sinne des Kinder- und Jugendschutzes prüfen, wie das verhindert werden könne.

Mädchen interessieren sich erheblich weniger für das Zocken um Geld. Nur 2,7 Prozent von ihnen spielen regelmäßig (mehrmals im Monat) um Geld. Bei den Jungs wetten 17 Prozent. Beliebt ist bei ihnen auch der einarmige Badit oder andere Spielautomaten! Besonders geschätzt werden Glücksspiele bei Schülern von Gymnasien und Berufsschulen. Jugendliche mit ausländischen Wurzeln wetten mehr als doppelt so häufig wie deutschstämmige.

Erstaunlicherweise geben die meisten als Grund an, mit den Wetten Geld verdienen zu wollen. "Diese Jugendlichen überschätzen völlig, wie gering ihr Einfluss auf das Ergebnis der Wetten ist", sagt Studienleiter Theo Baumgärtner. Zwar könne man noch nicht von Spielsucht sprechen, wenn Jugendliche mehrmals pro Monat bei Glücksspielen mitmachen. "Doch wenn schon im Jugendalter angefangen wird, besteht die große Gefahr, dass sich mit der Zeit Abhängigkeiten entwickeln." Das zeige sich schon daran, dass die Jugendlichen viel Geld fürs Glücksspiel ausgeben.

Jungen, die regelmäßig spielen, setzen dafür etwa 54 Euro im Monat ein, Mädchen "nur" 35 Euro. Mit zunehmendem Alter steigen die Einsätze. Sind es bei 14-Jährigen noch im Schnitt 44 Euro, klettert die Summe auf 74 Euro bei 18-Jährigen. Dabei setzen junge Migranten 40 Prozent (70 Euro) ihres Taschengeldes, Deutschstämmige nur 14 Prozent (25 Euro) ein.

Ihre Chancen auf schnellen Reichtum schätzen die Jugendlichen realistisch ein: 84 Prozent der regelmäßigen Spieler gehen davon aus, dass auf Dauer die Verluste höher sind als die Gewinne.

http://www.mopo.de/2010/20100120/hamburg...m_internet.html

Gruß,

Gerd Schadulke
34 21.01.2010 08:27 Schadulke ist offline Beiträge von Schadulke suchen
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RE: Online-Poker Legalisierung in Estland

Beim Online Glücksspiel in Estland gab es jahrelang wenig bis keine Vorschriften und Gesetze. Nun jedoch treten strikte Glücksspiel Online Vorschriften in Kraft, die auf einem Gesetz basieren, welches besagt, dass sämtliche estländische Online Casinos von estländischen Servern betrieben werden müssen.

Bislang durften Online Glücksspiel Webseiten nicht von estländischen Servern betrieben werden, durften jedoch von estländischen Glücksspielern genutzt werden. Das neue Online Glücksspiel Gesetz, welches am 1. Januar in Kraft trat, macht dies rückgängig. Um eine Online Casino in Estland aufzuziehen benötigt die Firma eine Erlaubnis und muss eine Umsatzsteuer in Höhe von 5% bezahlen, welche exklusive der Gewinne der einzelnen Spieler berechnet wird.

Tõnis Rüütel, der Geschäftsführer des Verbandes für estländische Glücksspiel Online Betreiber, sagte, dass er längere Gespräche mit Finanzminister Jürgen Ligi hielt, um die Höhe der Umsatzsteuer für Online Casinos festzulegen.

„Sicher gibt es Länder mit einer geringeren Umsatzsteuer, wie zum Beispiel Malta oder Gibraltar, jedoch wollen wir nicht den Ruf eines Steuerparadieses“, sagte Rüütel Baltic Reports. „Weiterhin ist die Situation bisher absurd gewesen, da in Estland die Spielsucht ausgebrochen ist, das gesamten Einkommen jedoch woanders hingeflossen ist.“

Wenn ein Online Casino in Estland den Anforderungen nicht entspricht und sich nicht an die Bedingungen hält, so wird die Glücksspiel Online Webseite geblockt und die Bankkonten beschlagnahmt.

http://www.onlinecasinospiegel.de/glueck...riften-263.html

foerster
35 24.01.2010 10:47 foerster ist offline Beiträge von foerster suchen
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Das (Un)glücksspiel

Hallo,

hier ein Artikel über die Veränderung vom Poker hin zum Online-Game:

Professionelle Pokerrunden kann man sich auch anders vorstellen. Verwegener irgendwie, halbseidener. Nicht ganz so verboten wie die Gambler im Werbespot von BB, unserem Ex-Tenniskünstler. Aber doch deutlich weniger harmlos. Mehr Hinterzimmer-Flair statt Vorstadtbistro-Atmosphäre.

Allein die Pokerrunde, die hier angetreten ist, Sachpreise im Wert von 800 Euro, gesponsert von einer großen deutschen Elektronikhandelskette, abzuräumen, ist so brav wie die Location des Turniers: ein Stadtteilcafé „in the“, um es mal im coolen Pokerslang auszudrücken, „in the middle of fucking nowhere“ vor den Toren Münchens, mit Theke, Barhockern, vier Spieltischen und angrenzender Terrasse. Familien sitzen draußen, bei Schnitzel und Pommes, und feiern Ferienanfang.

Die Spieler drinnen: junge Männer zwischen 20 und 30. Unauffällig, bieder, hoher Ausländeranteil. Man kennt sich. Begrüßt einander. Bestellt Pizza, Spareribs, Cola, Wasser. Kein Bier, soviel Konzentration muss sein. 15 Euro beträgt das Buy-In, das Startgeld an diesem Abend. Die Sieger der Vorrunden nehmen am Finale teil, so gegen ein Uhr nachts, wenn die Sponsorware verteilt wird. „Aber wir zahlen auch bar aus“, räumt der Dealer auf Nachfrage ein. Nuschelnd tut er das. Denn legal ist das nicht.

Rund 1,6 Millionen „Echtgeldpokerspieler“ gibt es in Deutschland laut Auskunft der Poker Players Research. Damit liegen die deutschen Pokerfaces knapp vor den Skandinaviern (1,4 Millionen) und Franzosen (1,3 Millionen) und bilden die größte Pokergemeinde Europas. Nach Angaben von casinoportalen.de waren Anfang 2007 darüber hinaus eine Viertelmillion Deutsche regelmäßig im Netz unterwegs, um ihr Pokerglück zu versuchen.

Rein rechtlich gesehen bewegen sie sich dabei in einer Grauzone. Denn Glücksspiel – und als solches wird Poker nach wie vor eingestuft – ist in Deutschland nur innerhalb eines staatlich lizenzierten Casinos erlaubt. Eigentlich. Uneigentlich ist es wie bei den Sachpreisen, die auf besonderen Wunsch auch cash ausgezahlt werden: Ein Mouseclick genügt, um sich bei einem der ausländischen Onlineanbieter, die von Gibraltar, England, Kanada oder den USA aus operieren, einzuloggen. So einfach, so lukrativ – zumindest für die virtuellen Casinobetreiber. „Partypoker“ zum Beispiel, einer der weltweit größten Anbieter fürs Onlinezocken, kassiert pro Tag eine Summe von etwa 640 000 Dollar. Weltweit lagen die Onlinepokerumsätze nach Angaben der „Global Betting and Gaming Consultants“ bereits 2006 bei über drei Milliarden US-Dollar.

So weit die offiziellen Zahlen. Im wirklichen Leben dürfte die Fangemeinde um ein Vielfaches größer sein. Michael Körner, Moderator für Pokerturniere im DSF und Autor des Buches „Die 10 goldenen Pokerregeln“, schätzt, dass vier bis fünf Millionen Onlineplayer einen Pokeraccount haben – oder zumindest mal hatten.

Poker boomt. Studenten spielen es, Schüler sowieso. Arbeitnehmer, um den Bürostress abzureagieren. Banker und Manager, weil Geld (ver)zocken ihre Leidenschaft ist. Profispieler, die damit – angeblich – ihren Lebensunterhalt bestreiten. Und natürlich die Superstars der Pokerszene. Verehrt, vergöttert, glorifiziert. Global Player im wahrsten Sinn des Wortes: heute in Rio, morgen auf Jamaica. Millionäre, die bei den großen Turnieren wie der WSOP (World Series of Poker) in Las Vegas und der EPT (European Poker Tour) sechsstellige Summen einsacken.

So wie Sandra Naujoks: jung (27), cool, attraktiv, Spitzname „schwarze Mamba“. Nicknames sind Kult in der Pokerszene. Die Großen heißen Chris „Jesus“ Ferguson oder Howard „Professor“ Lederer. Die Kleinen „Deadman“, „dr. Prolo“ oder „Schrotti“. Sandra „Black Mamba“ Naujoks trat im März 2009 bei der ETP Dortmund gegen 670 Gegner an und ging mit 917 000 Euro nach Hause. Obwohl sie eine Frau ist. Denn frau ist nach Naujoks eigener Aussage „vom Naturell“ nicht prädestiniert für dieses Spiel. Im Gegensatz zum männlichen Spieler, der „auf Konkurrenz gebürstet ist. Ein All-in bedeutet doch tief drinnen auch: Lass uns vor die Tür gehen. Frau hat das nicht, sie denkt um die Ecke.“

Da hatte es Chris Moneymaker – der heißt wirklich so – schon leichter. Ein Amateurspieler zwar, der sich online für das Main-Event in Las Vegas qualifizierte. Aber mit den richtigen, sprich männlichen Genen ausgestattet. Sein Einsatz: 39 US-Dollar. Sein Gewinn: 2,5 Millionen Dollar. 2003 war das.

Moneymaker und sein Scoop in der Sin City markieren einen Meilenstein in der Geschichte des Pokerbooms. Seitdem ist alles anders. Aus dem mythenumwobenen, glamourös-verruchten Glücksspiel, bei dem sich wahlweise Gentlemen-Ganoven mit den besten Manieren oder Cool Guys wie Steve McQueen und Paul Newman mit bösen Buben der allerfinstersten Sorte erbitterte Kartenduelle lieferten, ist ein knallhartes, nach allen Regeln der Marketingkunst austariertes Business geworden.

Aber auch das Szenario von Poker als harmlosem Gesellschaftsspiel im bürgerlichen Ambiente hat sich gewandelt. Poker früher, vor dem großen Boom, das war ein Kartenspiel, das man nicht gerade als Neun- oder Zehnjährige, aber in glücksspielaffinen Familien – also solche, die als Erweiterung des sonntäglichen Mittagessens auch mal die Pferderennbahn oder das Casino ansteuerten – mit 14, 15 lernte, wie Canasta, Skat oder Schach. „Machen wir ein Spielchen“, hieß es an Ostern oder Weihnachten, wenn sich die Sippe im großen Kreis versammelte. Mütter und Tanten nahmen nicht teil an diesen harmlosen Vergnügungen, bei denen Pfennigbeträge den Besitzer wechselten. Die hatten genug damit zu tun, die reibungslose Verköstigung der Großfamilie zu gewährleisten. Das Spiel gehörte den Vätern, den älteren Brüdern, Schwestern, Cousins und Cousinen.

Die Regeln waren überschaubar: die Pokerblätter und ihr Ranking, wer bietet, wer hält mit, wer passt. An einem Nachmittag hatte man das intus. Nicht so die hohe Kunst, ein Pokerface aufzusetzen, aus dem der Gegner unmöglich lesen konnte, ob man ein erstklassiges Blatt oder nichts auf der Hand hatte. Und darum ging es letztlich. Um das Bluffen. Das war der Kitzel, der Kick, der Reiz, den das Spiel ausmachte. Und diebisch die Freude, wenn man durch tollkühnes Erhöhen des Einsatzes alle anderen zum Passen verleitete und mit einem laschen Zwilling den gesamten Pot kassierte.

Bluffen und Setzen: Das waren auch die Grundelemente bei „Poque“, einem Kartenspiel, das französische Siedler um 1840 in New Orleans einführten. Für viele Historiker war dies die Geburtsstunde des heutigen Pokerspiels. Andere Quellen verweisen auf das deutsche „Poch“ als Vorläufer. Aber auch China und Persien gelten als mögliche Einflussgeber. Vielleicht stimmt aber auch die These, dass der Wortursprung im Milieu amerikanischer Taschendiebe anzusiedeln ist, wo man ein 20-Blatt-Kartenspiel spielte und „Poker“ rief, wenn es an der Zeit war, dem Gegner das Geld abzuknöpfen.

Poker heute, dazu gehört ein Glossar von gut achtzig Begriffen. Und wer von Blinds und Bets, Odds und Outs, Overcard und Overpair noch nie was gehört hat, wer nicht weiß, wann er callen, raisen, folden, checken und crashen muss, Turn, River und Under the Gun für Rockalben hält, sollte von Texas Hold’Em, der mittlerweile gängigsten Spielvariante mit zwei verdeckten und bis zu fünf offenen Karten, die Finger lassen.

Lasse König, Spiegel-Autor der Onlinekolumne Flush Hour und Poker-Greenhorn, hat über ein Jahr lang die einschlägige Fachlektüre studiert, bevor er Mitte des Jahres die Pokerbühne betrat, um vollmundig zu verkünden: „Ich werde Weltmeister“. Ob er tatsächlich das Bracelet, die Top-Trophäe im Poker-Business, verliehen bei der World Series of Poker in Las Vegas, ergattert, bleibt mehr als fraglich. Aber dass es auch eine Nummer kleiner geht, „dass ein wenig Talent in Verbindung mit einem gewissen Trainingsaufwand ausreicht, um in schneller und einfacher Weise Geld verdienen zu können“, ist, so der Bremer Diplom-Psychologe Tobias Hayer, die Kernbotschaft „massenmedialer Marketingstrategien“, mit der die Pokerindustrie ihre potentielle Klientel ins Netz und an die Spieltische lockt.

Pokern als Job. Statt von nine to five im Büro zu ackern ein paar Stündchen online zocken. Klingt ziemlich cool. Tatsächlich ist Poker „kein reines Glücksspiel wie Lotto oder Roulette“, so Hayer. Seit Jahren forscht er im Team unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Meyer über Glücksspiele und Glücksspielsucht. „Beim Poker spielen durchaus auch strategische Überlegungen, mathematische Kenntnisse oder die Psychologie eine Rolle“. Hayer nennt sie „Kompetenzfaktoren“. Doch er warnt, „dass die einseitige Betonung dieser Kompetenzanteile und die Vermarktung des Pokerspiels als hippen Lifestyle oder sogar Sport die Zufallseinflüsse verkennt, die den Spielausgang maßgeblich bedingen“. Für Pokerafficionados ist das kein Argument. Glück, Zufall, Kismet sind Ausreden für Amateure und blutige Anfänger. „Jeder Mensch bekommt auf lange Sicht gesehen die gleichen Karten“, so Michael Körner. Ergo liegt es an einem selbst, was man daraus macht. Regel Nummer eins: Lesen. Und zwar Poker-Bücher. Regel Nummer zwei: spielen, spielen, spielen. Learning by doing also. Wer sich blauäugig und unerfahren an den Pokertable setzt, muss sich nicht wundern, wenn seine Chips schneller weg sind, als er „Check“ sagen kann.

Den Profis kann das nicht passieren. Im Gegenteil: „Ich kenne Dutzende, die vom Spiel leben“, so der Pokerkommentator. Sie alle sind im Netz unterwegs. Der Zugang ist ein Kinderspiel. Die Bezahlung, per Kreditkarte, auch. „Die hohe Verfügbarkeit, der bequeme und bargeldlose Zahlungsverkehr, variable Einsatz- und Gewinnmöglichkeiten“ - für Tobias Hayer sind das Modalitäten, die „ein vergleichsweise hohes Gefährdungspotential“ darstellen. Dass der virtuelle Raum außerdem die Möglichkeit schafft, „jederzeit anonym und ohne soziale Kontrolle zocken zu können“ potenziere die Suchtgefahr.

In „Pokerfieber“, Harald Woetzels Dokumentarfilm über den „Traum vom schnellen Geld“, wird das bestätigt. „Das ist wie eine Droge“ bekennt Fabrizio, Nickname „Mafiosi“. „Wie Fieber“, ergänzt Freund Dirk „Käpple“. 16 oder 18 Stunden ununterbrochen online – für ihn und seine Kumpels von der Schwäbischen Alb keine Seltenheit. „Es ist die totale Freiheit“, sagt Roland Specht. Im Gegensatz zu den Schwaben, die im „richtigen Leben“ Autoverkäufer, Betonmischmeister oder Metaller sind, ist der Frankfurter Pokerprofi. Geschätzte 3000 Mal war er in den letzten 10 Jahren im Casino. Es ist sein Job. Ein gut bezahlter, wie sein Lebensstil vermuten lässt. Wiesbaden, Budapest, Macao. Specht kommt „viel rum“, ein weiterer Vorteil seines Jobs, neben der nicht unerheblichen Kleinigkeit, dass man „mit relativ wenig Aufwand viel Geld verdienen kann“. Außerdem liebt Specht, früher Mitglied der Tischtennis-Bundesliga, „den Wettkampf“.

Aber Leidenschaft, Fieber, Droge? Fehlanzeige. Wer wie er vom Zocken leben will, braucht „Fleiß und Disziplin“. Was bedeutet, auch dann zu spielen, wenn man mal keine Lust dazu hat. Mindestens genauso wichtig: die richtige „Table selection“. Im Klartext: nicht der Tisch ist richtig, „wo die besten Spieler“ sitzen, „sondern wo man das meiste Geld machen“ kann. Nicht schlecht, Herr Specht. Poker als Business. Emotionslos, abgebrüht, nur die Euros vor Augen: Wer so am Pokertable Platz nimmt hat auch mit einem miesen Blatt gute Karten. Und Chancen, den Pot zu kassieren.

Sich mit den wahren Könnern messen, mal einen Klassespieler, einen „Shark“, vom Tisch fegen, am Final Table sitzen: ob online oder Casino, für Otto Normal-Pokerer zählen diese Dinge mindestens so viel wie die Kohle, die dabei abfällt. Specht, der smarte, kühl kalkulierende Profi – eloquent, weltgewandt, gut gekleidet – ist davon weit entfernt. Ungefähr so weit entfernt wie der Champagnertrinker vom Jägermeister-Schluckspecht.

Doch die Schluckspechte nehmen zu. Bis jetzt gibt es zwar, zumindest in Deutschland, noch keine forschungsrelevanten Ergebnisse über therapiebedürftige Pokerzocker. „Bekannt ist“ aber, so Tobias Hayer, „dass (Online-)Pokerspieler seit einigen Jahren vermehrt Kontakt zum Suchthilfesystem aufnehmen und Hilfeangebote wahrnehmen“. Sie haben erkannt, dass „sie ihr Spielverhalten nicht mehr unter Kontrolle haben.“ Angst vor dem finanziellen Ruin steht dabei nicht unbedingt im Vordergrund, „sondern auch der Zeitverlust oder die zunehmende soziale Isolation.“

Der Mix aus Internet plus Glücksspiel: ein marktwirtschaftlicher Geniestreich. Ein Businesscoup der Extraklasse. Besser kann man zwei Fliegen – den Internetjunkie und den Spielsüchtigen – nicht mit einer Klappe schlagen und ans Netz fesseln. „Die immensen finanziellen Aufwendungen der Pokerindustrie verdeutlichen die Lukrativität, die hinter diesem Geschäftszweig steckt“, sagt Tobias Hayer. Gleichzeitig haben „die Einführungen von immer neuen Spielanreizen in Verbindung mit geschickt inszenierten Vermarktungsstrategien“ noch einen anderen Effekt: Sie verschleiern „gezielt den Glücksspielcharakter des Pokerspiels“ und machen „suchtpräventive Aktivitäten entsprechend schwierig“.

In Norman Jewisons Pokerfilm Cincinnati Kid macht Steve McQueen im alles entscheidenden Duell mit Edward G. Robinson zwischendurch ein Schläfchen. Ausgeruht und voll konzentriert will er sein. Nur so hat er die Chance, Altmeister Lancey Howard, den ungekrönten König der Pokerszene, vom Thron zu stoßen. Denkt er. Der Onlinepokerer heute zockt 8, 10, 12 Stunden. Ohne Unterbrechung. Das Internet schläft nicht. Irgendwo im World Wide Web wird immer gespielt. Fraglich, ob Lancey Howard dabei immer noch gewinnen würde.

http://www.tagesspiegel.de/magazin/wisse...rt15504,2931113

Viele Grüße,

Gerd Schadulke
36 01.02.2010 09:55 Schadulke ist offline Beiträge von Schadulke suchen
march march ist männlich
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Und wieder ein schlechtes Beispiel dafür, wie unterschiedlich in Europa mit dem Glücksspiel umgegangen wird: In Estland werden ausländische Online-Poker-Seiten gesperrt - einzig die lizensierte Seite des Estonian Olympic Casino bleibt abrufbar. In Belgien wiederum will man den Markt im nächsten Jahr für ausländische Unternehmen öffnen - wenn auch bloß mit Lizenz.
Dennoch ist das aus meiner Sicht wieder ein falsches Zeichen, dass die Länder da wieder "gegeneinander" arbeiten. Warum schafft man es nicht, bei so einem wichtigen und länderübergreifenden Thema an einem gemeinsamen europäischen Strang zu ziehen?

march
37 22.03.2010 21:55 march ist offline Beiträge von march suchen
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Poker ist nun nicht mehr nur Trend, sondern auch noch offiziell ein Sport - zumindest in Litauen. Was ein Kartenspiel zu einem Sport macht, ist mir, ehrlich gesagt, ein Rätsel. Für mich gehört auch eine körperliche Betätigung dazu, die über das hinausgeht, was der "Pokersport" liefert.

Fakt ist jedoch, dass dieser Umstand sicherlich dazu führen wird, dass sich vermehrt "Sportler" zusammenfinden werden, um ihren "Sport" auszuüben - zumal der "Sportplatz" nun nicht mehr innerhalb konzessionierter Mauern stattfinden muss.

Ob sich die Verantwortlichen damit nun ins eigene Fleisch geschnitten haben, wird sich zeigen, denn warum sollte man nun noch den weiten Weg ins Casino wagen, wenn man überall sonst spielen kann. Was das an fehlenden Konzessionsgeldern verursacht, wird man wohl erst noch sehen.

http://isa-guide.de/casinos/articles/290..._anerkannt.html

Gruß,

Claire
38 24.03.2010 09:10 Claire ist offline Beiträge von Claire suchen
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Also das ist einer der größten Schwachsinnsentscheidungen, die ich seit langem gehört habe. Poker ist Sport, Politik ein (Affen)Tanz und Glücksspiel ein (Kasperle)Theater.

Ob diese Ernennung von Poker zum Sport allerdings tatsächlich Gewinneinbußen mit sich bringt, weiß ich gar nicht so genau. Schließlich können nun Turniere veranstaltet, Events aufgezogen und Ligen gegründet werden - das dürfte alles durchaus mit wirtschaftlichem Gewinn einhergehen.
39 26.03.2010 20:23 prochnau ist offline Beiträge von prochnau suchen
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Im Zuge der Verhandlungen über das neue Glücksspielgesetz in Österreich geht es in einem wichtigen Punkt ebenfalls ums Pokern - nämlich um die Konzessionen für Pokerspiele.

Die ÖVP will lediglich eine Poker-Casino-Lizenz an einem einzigen Standort genehmigen, die SPÖ möchte drei erlauben, und zwar mit der Erlaubnis, in ganz Österreich Filialen zu eröffnen.

Meiner Ansicht nach wird sich in diesem Fall auch für Österreich ganz positioniert, in welche rechtliche Richtung es mit Poker in Österreich zukünftig gehen wird. Sollte die SPÖ ihren Willen durchsetzen, ist es auch das mit einer möglichen "Erhebung" von Poker hin zu dem Status eines Sports nicht mehr weit.

http://salzburg.orf.at/stories/432087/

foerster
40 27.03.2010 10:02 foerster ist offline Beiträge von foerster suchen
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