Casinos wackeln, wenn reiche Chinesen ausbleiben |
räubertochter
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Casinos wackeln, wenn reiche Chinesen ausbleiben |
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Australische Großcasinos verdienen besonders an ihren reichen chinesischen Gästen. Jetzt bekommen die Konzerne jedoch Ärger mit der Justiz.
Im sanft ausgeleuchteten Foyer steht der Hauptpreis, ein rotglänzender Honda NJX, in der Mitte des Saales mit den Baccarat-Tischen eine weiße Mercedes C-Klasse, und Spieltisch 813 ist auch schon morgens um elf von Asiaten umlagert. Auf den ersten Blick wirkt das Großcasino Crown Resorts in der australischen Metropole Melbourne so wie immer – wäre da nicht der Bauzaun am Eingang zum Spielsaal, auf dem steht: „Danke für Ihre Geduld, während wir Verbesserungen durchführen!“.
Die braucht nicht nur der Spielsaal, die braucht auch der Konzern. Denn er steckt tief in der Krise, seit China immer mehr seiner Mitarbeiter verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, reiche Chinesen zum Spielen verleitet zu haben – was verboten ist. Und so sind es auch schwere Tage für den australischen Milliardär James Packer, dem 48,2 Prozent des börsennotierten Konzerns gehören. Die Sorge um die Zukunft seines Glücksspielkonzerns Crown Resorts hat den Kurs seiner Aktien in wenigen Tagen um gut 25 Prozent fallen lassen. So besitzt Packer heute rund 700 Millionen Australische Dollar (rund 489 Millionen Euro) weniger als noch vor einer guten Woche.
Zur selben Zeit zieht eine australische Spielerin vor Gericht gegen den Konzern zu Felde, weil der angeblich einarmige Banditen einsetze, die die Spieler betrögen. Zuvor hat sich Packer wohl auch noch von seiner vierten Verlobten getrennt, der amerikanischen Sängerin Mariah Carey. Sie gab ihm angeblich zu viel Geld aus.
China hat in zwei Wellen zunächst 18 Manager und Angestellte von Crown, die über Hongkong fliehen wollten, festgenommen. Von den Festgenommenen ist bislang nichts zu hören. Es drohen ihnen aber Haftstrafen, da sie reiche Chinesen durch kostenlose Flüge, leichte Mädchen und zinslose Kredite dazu bewegen sollten, in australischen Casinos zu zocken. Das ist gängige Praxis der Spieleriesen, aber gleichwohl in China untersagt. Neben der Sorge um die in chinesischen Gefängnissen verschwundenen Mitarbeiter greift nun die Angst um die Konzerne um sich: Denn wenn das Geschäft mit den reichen Chinesen abbricht, die ihr Schwarzgeld in ausländischen Casinos waschen, wackelt das Geschäftsmodell.
Die drei Großen, neben Crown Resorts die Star Entertainment Group und Sky City, wollten ihre Aktivitäten allein in Australien für rund 10 Milliarden Dollar ausbauen. Packer will mit seinem Lieblingsprojekt, einem mehr als 2 Milliarden Dollar teuren Turm im neuen Stadtteil Barangaroo in Sydney, vor allem sehr reiche Chinesen anlocken. Konkurrent Star plant ebenfalls in Sydney gut eine Milliarde Dollar zu investieren, einschließlich des Baus eines Ritz-Carlton-Hotels. In der aufstrebenden Metropole Brisbane will Star mit chinesischen Partnern ein weiteres Großcasino für gut 3 Milliarden Dollar bauen.
„Die Lage in China hat verständlicherweise einige Unsicherheit hervorgerufen, und der Einfluss auf den Umsatz ist derzeit noch nicht klar“, sagte Star-Vorstandsvorsitzender Matt Bekier denn auch am Freitag auf der Hauptversammlung seines Unternehmens.
Die anderen Konzerne verweisen lieber auf die Chancen durch den wachsenden Tourismus „down under“: Insgesamt haben chinesische Besucher im vergangenen Fiskaljahr (30. Juni) fast 9 Milliarden Dollar in Australien ausgegeben. Nur bringen nicht die normalen Touristen an den einarmigen Banditen, sondern eben doch die Reichen das Geld für die Fünf-Sterne-Hotels, Luxusboutiquen und Casinos in die riesigen Resorts.
Die Reichen aber dürften nun umbuchen oder ihre Flüge streichen: Denn angeblich ist der chinesischen Polizei während der Verhaftungsaktion das gesamte Datenmaterial der festlandchinesischen Kunden von Crown in die Hände gefallen – damit hat sie Einblick in Namenslisten von Spielern, in deren Gewohnheiten, aber auch in deren Schulden. Während Packer bislang geschwiegen hat, sprach Konkurrent Bekier von der Bedeutung des Geschäftes mit wohlhabenden Chinesen: Das Geschäft mit ihnen mache knapp 30 Prozent des Gesamtumsatzes und 16 Prozent des Vorsteuergewinns aus.
Rund 80 Prozent dieses Umsatzes stammt von „junket operators“, Anwerbern, die Chinesen mit den bekannten Methoden zur Reise ins Casino verleiten und ihnen auch Kredit geben. Im Fall von Crown hieß es etwa in den ersten Tagen, die aus Australien Entsandten hätten versuchen sollen, einen „Wal“, einen hochverschuldeten Chinesen, davon zu überzeugen, seine Spielschulden in Höhe von 15 Millionen Dollar zu begleichen. Das wurde später vom Konzern dementiert.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/un...e-14504713.html
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07.11.2016 09:00 |
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