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Acht Monate nach Einführung der Datei Oasis, mit der
sich Spielsüchtige in Hessen für den Besuch von Spielhallen sperren
lassen können, stößt das System auf Widerstand. Der Umsatz der Branche
sei seit Mai vorigen Jahres um 26 Prozent eingebrochen, klagte der
Landesvorsitzende des Münzautomaten-Verbands, Michael Wollenhaupt, am
Dienstag in Frankfurt.

„Mehr als 98 Prozent der
Spieler haben keine Suchtprobleme“, sagte Wollenhaupt. Doch viele von
ihnen würden nun an ihrem Hobby gehindert. Die Mitarbeiter von
Spielhallen müssten sich von jedem Gast den Ausweis zeigen lassen und
die Daten wie Name, Geburtsdatum und Wohnort in einen Computer eingeben.
Nur so könnten sie feststellen, ob jemand bei Oasis gemeldet und damit
für den Besuch von Spielhallen gesperrt ist. Viele Kunden wollten ihre
Daten aber nicht preisgeben, sagte Wollenhaupt. Sie verzichteten dann
entweder aufs Zocken oder aber nutzen illegale Angebote, was ungleich
schlimmer sei.


17 695 Spielautomaten
gibt es in Hessen. Zwei Drittel davon befinden sich in Spielhallen, der
Rest hängt in Kneipen an den Wänden. Bis zu zwei (übergangsweise: bis
zu drei) Geräte darf jeder Wirt aufstellen.

Der jährliche Spieleinsatz pro Einwohner beträgt 76,79 Euro. Die Spielhallen machen einen Umsatz von mehr als 350 Millionen Euro pro Jahr.

Durch neue Gesetze zu Glücksspiel in Hessen sehen sich die Betreiber von Spielhallen seit dem Jahr 2012 stark eingeschränkt. geo

Oasis – die Abkürzung steht für: Onlineabfrage
Spielerinformationssystem – wurde nach mehreren vergeblichen Anläufen
hessenweit im Frühling 2014 eingeführt. Wer spielsüchtig ist oder sich
dafür hält, kann sich in jeder Spielhalle im Bundesland sperren lassen.
Fortan hat er mindestens ein Jahr lang keinen Zutritt mehr zu
Spielhallen. Das Verfahren ist bundesweit einzigartig. Rund 7500
Menschen haben sich bislang sperren lassen. Die Bilanz des
Innenministeriums fällt durchweg positiv aus.

Ganz
anders reagiert die Branche: Viele Kunden befürchteten den Missbrauch
ihrer Daten und wollten sich am Eingang der Spielhallen deshalb nicht
ausweisen, sagte Michael Stang, der im Rhein-Main-Gebiet elf Spielhallen
betreibt. Seine Sorge: Die meisten der verhinderten Zocker versuchten
ihr Glück fortan im Internet - was illegal sei. „Und außerdem gibt es
dort gar keinen Schutz vor Spielsucht“, so Stang.

Fingerabdruck als Alternative

Bundesverband der Automatenunternehmer spricht sich zwar nicht
grundsätzlich gegen die Sperrdatei aus, fordert die Politik aber auf,
über neue Möglichkeiten der Kontrollen nachzudenken. Denkbar wäre etwa,
dass Spieler, die sich sperren lassen wollen, einen Fingerabdruck
hinterlegen müssen, sagte Geschäftsführerin Simone Storch. Am Eingang
zur Spielhalle müssten dann alle Kunden ihre Finger kurz auf einen
Scanner legen. Sind sie nicht bei Oasis gemeldet, würden keine weiteren
Angaben benötigt. Storch räumte jedoch ein, dass Datenschützer bei
diesem Verfahren Bedenken sähen.

Kritik an Oasis äußerte auch die hessischen Landesstelle für Suchtfragen. Wer in einer Spielhalle in Hessen gesperrt ist, könne ohne Probleme in Spielbanken und Kneipen weiter spielen – oder auf die Spielhallen der benachbarten Bundesländer ausweichen, sagte Geschäftsführer Wolfgang Schmidt-Rosengarten. „Von Glücksspielsucht betroffene Menschen nutzen jede Möglichkeit, ihre Spielsucht zu befriedigen“, erklärte der Fachmann. Die Sperrdateien der Lotteriegesellschaften, Spielbanken und -hallen sollten verknüpft werden und bundesweit gelte

[URL]http://fun-automat.com/index.php/Thread/87213-Weniger-Umsatz-in-Spielh
allen/[/URL]

mfg



Gepostet am 23.04.2015 um 20:11 von:
Benutzer: progger
Der Original-Beitrag :
https://www.forum-gewerberecht.de/thread.php?postid=96246#post96246


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