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Die Spielbank in Lübeck rutscht offenbar trotz ihres neuen „Clubsino“-Konzeptes immer tiefer in die Krise. Jetzt schlägt der Betriebsrat Alarm, fordert von der Landesregierung eine schnelle Privatisierung des Spielcasinos.

In den ersten Monaten dieses Jahres sei der Brutto-Spielumsatz der Spielbank Lübeck im Vergleich zu 2013 noch einmal um 17 Prozent gesunken, heißt es in dem Schreiben der Arbeitnehmervertreter. Dabei sei das Geschäft schon im Vorjahr extrem schlecht gelaufen. Lübeck werde „leer gespielt“. Das neue „Clubsino“-Konzept habe sich nicht bewährt. Dennoch sieht die Planung der „Spielbank- SH GmbH“ des Landes vor, das Konzept auch auf die anderen Spielbanken auszuweiten. In Schenefeld werden dazu in diesem Jahr drei Millionen Euro investiert. Kiel, Flensburg und Sylt sollen folgen.

In den „Clubsinos“ sollen auch Konzerte oder Bar- und Chill-Abende und selbst Tanzkurse neues Publikum in die Spielbank locken. Es werde dadurch 2014 „hundertprozentig eine Steigerung der Besucherzahlen“ geben, hatte Spielbank-SH-Geschäftsführer Matthias Hein noch im vergangenen Jahr bei der Einführung des Konzepts versprochen. Jetzt räumt auch er Schwierigkeiten ein: „Ich hatte mir in Lübeck mehr Resonanz gewünscht.“ Es sei zudem sehr schwierig, mit den Veranstaltungen Geld zu verdienen. Daher werde es auch nicht mehr jeden Tag welche geben. Das „Clubsino“-Konzept verteidigt er aber weiter. Das herkömmliche Spiel werde nun einmal immer weniger nachgefragt. Viele Spieler würden ins Internet abwandern, hatte Hein schon 2013 festgestellt – dort Casino-Angebote aufzubauen, hatte die SPD-Grünen-SSW-Landesregierung ihren Spielbanken im Zuge der Debatte ums Glücksspielgesetz aber ausdrücklich untersagt.

Die Geschäftsergebnisse in Lübeck seien immerhin mit denen in Kiel vergleichbar, sagt Hein noch. Für den Betriebsrat ist das kein Trost. Als einzige Hoffnung zu überleben, bleibe der Verkauf „an einen kompetenten Branchenriesen“. Einer solche Privatisierung würde auch Matthias Hein nicht widersprechen, das „wäre eine Alternative“, ein seriöser Investor täte dem Land gut. Das tut sich mit der Privatisierung allerdings schwer. Eigentlich wollte man nur „die weitere Entwicklung im Auge behalten“, hatte Grünen-Finanzministerin Monika Heinold im vergangenen Jahr noch erklärt. Jetzt heißt es aus ihrem Haus: „Das Finanzministerium wird nach der Sommerpause über das weitere Vorgehen beraten.“ Laut Koalitionsvertrag wollen SPD, Grüne und SSW ein Markterkundungsverfahren erwägen.

Die Opposition macht derweil Druck. SPD, Grüne und SSW müssten angesichts der jüngsten Entwicklung endlich Tempo machen, heißt es bei der Union. Der CDU-Finanzpolitiker Tobias Koch betont: „Weitere Investitionen dürfen nur noch von einem Privatbetreiber getätigt werden, aber nicht mehr auf Steuerzahlerkosten.

[URL]http://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/Umsatz-bricht-ein-Betriebsrat-
bangt-um-das-Casino[/URL]



Gepostet am 29.07.2014 um 08:29 von:
Benutzer: bandick
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