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» Sozialkonzept, nur eine hohle Nuss? «

@mistral

[QUOTE]Ja, ich verstehe Deine Bedenken und ja, ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht.
[/QUOTE]

dann gehörst du zu einer 1% - subgruppe der automatenkaufleute.
normal ist es in der branche nicht, über die opfer nachzudenken, die
man auf dem gewissen hat...

ich erinnere mich z.b. gut an einige aufsteller, die zur jahrtausendwende
en gros geklaute autoradios, handys, uhren, usw... aufgekauft haben, aber nicht mit bargeld, sondern mit münzen für die (damals bereits illegalen)
tokenautomaten à la crown jewels bezahlt haben. die
wiederum waren - selbstverständlich - auf quoten jenseits von gut und böse gedrosselt, so dass sich ein interessanter "markt" ergeben hat.

auch werde ich die theorie von einem betrunkenen
hallenbesitzer auf der ima 2010 wohl nie vergessen, dass "sowieso nur kanacken und genetisch schwache" süchtig werden, und "echte deutsche" sich keine sorgen machen müssen.

unter den ca. 20-30 inhabern von spielhallen, mit denen ich in den letzten 20 jahren
ins gespräch gekommen bin bzw. die zu meinem bekanntenkreis
zählen, ist diese "sind doch selbst schuld, die idioten" eigentlich
ausschliesslich verbreitet.



[QUOTE]Aber es ist doch Fakt, spielen die Leute nicht in sauberen Geschäften, spielen sie im Netz oder in illegalen Höllen.
[/QUOTE]

das wiederum ist das alte "wenn sie nicht bei mir kaufen, dann kaufen sie woanders" argument, mit dem du ALLES, von kinderprostitution über dealen mit heroin
bis hin zum verkauf von atomwaffenfähigem uran an israel oder den iran entschuldigen kannst:
ja, selbstverständlich wird früher oder später irgendwer auftauchen, der verderbt genug ist, selbst von einem halbtoten unfallopfer noch geld für den anruf bei der 112 zu verlangen -
aber das kann kein grund sein, so ein verhalten selbst an den tag zu legen.

die einzige moralische berechtigung, eine halle zu führen, kann
nur aus dem proaktiven willen stammen, UNABHÄNGIG von allen anderen anbietern für eine sozialverträgliche ausgestaltung des unternehmens zu sorgen - notfalls bis hin zu der einsicht,
dass die aktuellen geräte eben gerade nicht geeignet sind,
in die freie aufstellung zu gelangen...


@karo
[QUOTE]Wie kann man nur so von Hass zerfressen sein , das kann doch krank machen .
wie kann man ein legales Gewerbe als wiederlich und Teufelswerk bezeichnen?.
Ich bin mal gespannt wie lange sich das einige Leute gefallen lassen sich als wiederlich bezeichnen zu laqssen .[/QUOTE]


ich habe volles verständnis dafür. ich habe viele leute beobachtet,
die sich an euren dreckskisten komplett ruiniert haben . und zwar beileibe
keine dummen menschen, und auch keine, die bereits (wie sagte es doch p.g. so schön) "von anfang an nur ganz wenig geld haben".
vom inhaber einer tischlerei mit 15 angestellten über einen
staatsanwalt und einen arzt bis hin zu einigen normalen angestellten -
vom kompletten abstieg in die obdachlosigkeit über massive
probleme mit dem gesetz bis hin zu der "konmtrollierten" form der sucht,
die so aussieht, dass der betreffende sich einfach nur bis zum lebensende verschuldet hat und nie wieder in ein normales leben
mit urlaub, auto, altersvorsorge zurückfinden wird:

ihr müsste endlich einsehen, dass an den kisten nicht irgendwelche
schwachen, vorbelasteten spinner durch einen
unglücklichen zufall süchtig werden, weil sie sowieso schon
anfällig für depressionen oder abhängigkeiten waren -

sondern, dass DIE GERÄTE SO GEBAUT SIND,
DASS SIE !!BEI JEDEM!! IN KÜRZESTER ZEIT AKTIV EINE SUCHT
ERZEUGEN SOLLEN UND KÖNNEN....

die aktuelle gerätegeneration ist durchaus
vergleichbar mit crack: zwei-, dreiimal angefasst, erwischt es JEDEN.

wenn diese erkenntnis erst einmal durchgedrungen ist,
folgt vollautomatisch die erste ableitung:

jeder, der so etwas aufstellt, ist ein dealer.
und die zweite:
jeder dealer ist eben ein arschloch.

insofern kann man den hass der geschädigten schon verstehen,
wenn man nicht den kopf in den sand steckt
und die momentane situation als "legales gewerbe"
bezeichnet...es wäre NICHT legal, wenn nicht seit
jahrzehnten massive lobbyarbeit bei meist uninformierten
politikern geleistet worden wäre.



Gepostet am 25.01.2014 um 20:40 von:
Benutzer: lodermulch
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