Forum-Gewerberecht

» Peter Eibas Situationsanalyse «

Klingt wie die Erinnerungen und Phantasien eines alternden Automatenaufstellers.

Für mich war die teilweise Monopolisierung des Herstellermarktes ein ganz natürlicher Prozeß. Warum sich NSM Löwen 2003 von Novomatic übernehmen ließ, weiß ich nicht. Das war Jahre vor dem ersten Novoliner. Ich nehme an, Novomatic hat einen guten Preis gezahlt, um in den deutschen Markt zu kommen, und hat dann auf seine Chance gewartet.

Gauselmann hat als erster auf den Erfolg von Novomatics Multigamer reagiert, und hat damit überlebt. Bally hat ein Jahr länger gezögert, kam ins Straucheln. Bergmann hat gar nicht reagiert, und aufgegeben.

Bei den Spielhallen sehe ich keine Monopolisierung. Es gibt ein paar große Ketten, die zum Teil zu den Herstellern gehören. Daneben gibt es eine große Anzahl von Aufstellern, die mehr oder weniger viele Spielhallen betreiben, und den Gastronomiebereich bedienen.

Mir persönlich gefallen als Kunde die großen Glitzerpaläste genauso gut, wie die kleinen Spielhallen um die Ecke. Beide können nebeneinander existieren. Wobei anzunehmen ist, dass die Zeit der großen "Freizeitcenter" durch die geplanten Gesetze in absehbarer Zeit ausläuft. Dann wird neu gewürfelt.

Die 4,1 Milliarden Euro sind nicht Umsatz, sondern Bruttospielertrag. Über die Zahl der pathologischen und problematischen Spieler läßt sich streiten. In ihrer Summe sind es sicher mehr, als 50.000, und 500.000 kann man als Obergrenze ansehen.

Nimmt man die Obergrenze von 500.000 Spielern mit problematischem Spielverhalten an, und rechnet mit einem durchschnittlichen monatlichen Verlust von 500 Euro - was für die Mehrzahl der Kunden sehr viel Geld ist, viele Kunden leisten sich noch nicht einmal einen Urlaub - kommt man auf einen jährlichen Gesamtverlust von 3 Milliarden Euro. Nimmt man zusätzlich 1 Million Spieler an, die ihr Spiel im Griff haben, und monatlich durchschnittlich 100 Euro verlieren, kommen weitere 1,2 Milliarden zustande. Na bitte, geht doch.

Dass Spieler gegen andere Spieler spielen, kann gar nicht sein. Indem die Geräte zufällig arbeiten, kann ein Spieler nicht gewinnen, was ein anderer Spieler verloren hat.

Gegen wen oder was spielen die Spieler eigentlich? Sie haben keine Konkurrenten. Sie spielen gegen das Gerät. Mal gewinnen sie, mal verlieren sie, sie spielen kurzfristig gegen den Zufall.

Langfristig verlieren sie, und ihr Verlust landet zuerst einmal beim Aufsteller. Langfristig verlieren sie also an den Aufsteller.

[quote][i]Original von jasper[/i]
... oder kennt hier einer z.B. die genaue – tatsächliche - Anzahl der „Bücher“ pro Walze?
[/quote]
1-1-1-2-2 außerhalb des Features, und 2-2-1-2-2 im Feature, jeweils von links nach rechts.

Eine Verteilung, die sich bislang nicht verändern läßt - im Gegensatz zu manchen Walzengeräten, bei denen der Aufsteller schon vor 20 Jahren Spielsysteme einstellen konnte, die teilweise auch auf die Verteilung der Walzenstellungen Einfluß nahmen.

Ich habe eben mal nach meinem Rechenschieber gesucht - für den Fall, dass es in Zukunft keine Taschenrechner mehr geben sollte.

Günter



Gepostet am 19.11.2012 um 11:55 von:
Benutzer: Guenter
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