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20. April 2011,
Mainpost Würzburg


BAD KISSINGEN
Nichts geht mehr
Ausgezockt: Die goldenen Zeiten sind für Casinos wie das in Bad Kissingen vorbei. Die Lust am Spiel, die Jagd nach dem schnellen Geld werden oft woanders ausgelebt.



Der Rückgang der Umsätze hat in erster Linie mit starker Konkurrenz zu tun: Spielhallen, Sportwettenanbieter und (häufig illegale) Online-Wettbüros sichern sich den Löwenanteil der rund zehn Milliarden Euro Gesamtumsatz im nationalen Glückspielmarkt. Während Lotterien, der staatliche Sportwetten-Anbieter Oddset und Spielbanken hohe Abgaben zahlen müssen – Letztere 35 Prozent ihrer Erlöse – drehen im Ausland tätige Unternehmen dem deutschen Fiskus eine lange Nase. Mit einem neuen Glücksspiel-Staatsvertrag (siehe Artikel unten) wollen die Länder gegensteuern, hoffen auf zusätzliche Einnahmen.

Otmar Lutz sind vor allem die Spielhallen ein Dorn im Auge. „Wir halten uns an den Spiel- und Jugendschutz, helfen der Region“, verweist er etwa auf den Beitrag fürs Bad Kissinger Stadtsäckel (2010: 800 000 Euro). Nach seinen Worten durfte bis vor kurzem in Spielhallen geraucht werden, Eintritt sei dort ab 18 und Kontrollen lückenhaft. Im Casino hingegen sei Einlass erst ab 21 Jahren und Ausweiskontrollen obligatorisch. „Unsere Konkurrenz hat Wettbewerbsvorteile“, kritisiert Lutz. „Wenn Sie in Würzburg, Bamberg oder Schweinfurt Automaten finden wie bei uns, dann kann man sich die Anfahrt sparen.“

Die Zahlen unterstreichen das: Bundesweit gibt es aktuell über 12 000 Spielhallen, die zusammen mit Gaststätten rund 235 000 Spielautomaten betreiben. In Bayern gab es 2009 864 Spielhallen mit rund 15 000 Geräten, die neun Spielbanken bringen es nur auf 1000. In Unterfranken machen 252 Spielhallen dem Kissinger Casino Konkurrenz. Manchmal sogar gegen den Willen der Gemeinden, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Genehmigungen erteilen müssen: Höchberg wehrte sich vergebens gegen die Errichtung einer Spielhalle, der Stadtrat in Schweinfurt sucht ebenfalls schon länger nach Möglichkeiten, weitere Hallen zu verhindern.

Das Suchtpotenzial ist dort eindeutig am höchsten, doch auch staatliche Spielbanken sind vielen ein Dorn im Auge. Bayerns Grüne fordern eine Trennung von Spiel und staatlicher Aufsicht. „Der Staat betreibt ja auch keinen Drogenhandel, obwohl das profitabel ist“, wählt Finanzexperte Eike Hallitzky einen drastischen Vergleich. Doch gemach: Wenn Baden-Badens Casinochef Marcus Brandenburg recht hat, erledigt sich die Frage auf Sicht von selbst. „Spielcasinos gehören zur Spezies der altertümlichen Ozeanriesen, deren Zeit abgelaufen ist. Das große Spiel wird heute nicht mehr in Casinos gespielt, sondern an der Börse.“ Mit Material



Gepostet am 20.04.2011 um 18:37 von:
Benutzer: petergaukler
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