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Die Sportbünde und die Lotteriegesellschaften der Länder Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland haben sich auf einer gemeinsamen Sitzung eindeutig für eine Beibehaltung des Monopols auch für Sportwetten ausgesprochen. Damit widersprechen Sie den Vertretern des Sports, die Sportwetten kommerzialisieren wollen. Vom Kommerzmodell würden nur wenige Bereiche des Profisports profitieren, aber niemals der Breitensport.

Gemeinsames Anliegen der Sportbünde und Lotteriegesellschaften ist es, die Sportförderung auf sichere Füße zu stellen. Zu diesem Zweck muss die Sportorganisation besser an den Einnahmen der Sportwetten beteiligt werden. ODDSET sollte attraktiver gemacht werden, zugleich muss konsequent gegen illegale Angebote und deren Anbieter vorgegangen werden. Dadurch könnte ein guter Teil des Umsatzes, der jetzt in den illegalen und unregulierten Schwarzmarkt fließt, umgeleitet werden zum regulierten und verantwortungsvoll durchgeführten staatlichen Angebot. Eine deutliche Steigerung der staatlichen Sportwettenumsätze wäre so erreichbar. Der Sport sollte mit 10 % an diesen Erträgen unmittelbar beteiligt werden. Zu finanzieren wäre dies durch einen Verzicht auf einen Teil des Lotteriesteueraufkommens. Für den Staat wäre diese stärkere Einbindung des Sports durch die zu erwartenden Mehreinnahmen zumindest kompensierbar. Davon hätten alle etwas. Zusätzlich zu der aktuellen Sportförderung durch den Deutschen Lotto- und Totoblock von 500 Millionen Euro stünde damit ein erheblicher Millionenbetrag für den Breitensport zur Verfügung. Mit dieser Partnerschaft, einer Beteiligung der Sportorganisation am Umsatz der Sportwetten von LOTTO, gewinnen sowohl der Spitzen- als auch der Breitensport. Nur eine Fortsetzung des Monopols bei Sportwetten führt zu solch einem leistungsstarken Modell der Sportförderung.

Die Befürworter des Kommerzmodells negieren die Gefahr, dass über eine Kommerzialisierung der Sportwetten auch das Monopol für Lotterien fallen könnte. Die Urteile des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. November wie zuvor schon des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September haben dieses hohe Risiko auf das Deutlichste bestätigt. Die Kommerzialisierung der Sportwetten kann, wie auch der Wildwuchs der Spielhallen, das gesamte Fundament des Glücksspielstaatsvertrages und damit das staatliche Glücksspielmonopol zerstören.

Die Befürworter des Kommerzmodells riskieren für ihre Hoffnung auf mehr Werbe- und Sponsoringmitteln nicht nur den Wegfall von rund 500 Millionen Euro für den Sport, sondern die insgesamt von LOTTO erwirtschafteten 2,8 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke. Nicht nur der Sport wäre betroffen, sondern gleichermaßen alle Empfänger von Lottomitteln, wie die Kultur, der soziale Bereich und der Umweltschutz. Die Finanzminister der Länder haben kürzlich genau aus diesen Gründen ein Kommerzialisierungsmodell einmütig abgelehnt.

Das Kommerzmodell gefährdet die Finanzierung des Sports, vor allem des Breitensports. Dies ist für uns nicht hinnehmbar. Ein staatliches Glücksspielmonopol auch im Bereich der Sportwetten ist der richtige Weg, der allerdings nur dann zu den gewünschten Ergebnissen führen wird, wenn er von einem konsequenten Vorgehen gegen illegale Anbieter begleitet wird und die illegalen Finanztransfers über die Banken wie in den USA durch ein strafbewehrtes Verbot weitestgehend und nachhaltig verhindert werden.

[URL]http://isa-guide.de/gaming/articles/31640_statt_kommerzialisierung_bes
sere_beteiligung_des_sports_an_staatlichen_sportwetten.html[/URL]

foerster



Gepostet am 04.12.2010 um 12:53 von:
Benutzer: foerster
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