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Jetzt will die Sybil-Group in Sachsen-Anhalt anscheinend zwei weitere Casinos eröffnen:

Das kündigte der Deutschland-Chef des israelisch-zypriotischen Unternehmens, Stefan Sadeh, nach einem Treffen mit Vertretern des Finanz- und des Innenministeriums an. Bei diesem Treffen ging es nach MZ-Informationen um die schwierige finanzielle Lage der Firma, die vor zehn Monaten die Spielbanken Gesellschaft des Landes gekauft hatte.

"Wir planen in der nächsten Zeit noch mindestens zwei weitere Kasinos in Sachen-Anhalt", so Sadeh. Wo diese entstehen sollen, sei noch von Standort-Untersuchungen abhängig. Bislang betreibt Sybil zwei Kasinos in Halle und Magdeburg sowie eine Außenstelle für Automatenspiel in Wernigerode. Drei weitere Außenstellen wären laut Glücksspiellizenz des Landes noch möglich. "Bislang liegt uns aber kein Antrag auf Errichtung weiterer Außenstellen vor", sagte der Sprecher des für die Glücksspielaufsicht zuständigen Innenministeriums, Martin Krems. Krems zufolge würde vor einer Erteilung einer weiteren Genehmigung für eine oder zwei Außenstellen auch erst geprüft, ob es dafür einen Bedarf gebe. Daran gibt es aber seit Jahren Zweifel. Abgesehen davon, dass nur noch in Mecklenburg-Vorpommern weniger Geld fürs Glücksspiel als in Sachsen-Anhalt ausgegeben wird, kämpfen die Spielbanken im Land seit Jahren mit enormen Verlusten.

Sadeh erklärte hingegen erneut, dass die Besucher- und Umsatzzahlen seit der Privatisierung der Spielbanken deutlich angestiegen seien, ohne absolute Zahlen zu nennen. Gleichzeitig kündige er an, im kommenden Jahr eine Million Euro in die Sanierung der Spielbanken investieren zu wollen. Zu den Plänen, in Vockerode bei Dessau ein "Las Vegas des Ostens" mit Kasino, Jachthafen, Hotel und Einkaufszentrum für 300 Millionen Euro zu errichten, äußerte sich Sadeh nicht. An dem Projekt gibt es erhebliche Zweifel, nicht zuletzt, weil Sybil im Jahr 2009 in Israel 156 Millionen Euro Schulden hatte; bei Sybil Deutschland sollen die Verbindlichkeiten mit 200 Millionen Euro das 25-fache des operativen Geschäfts ausmachen. Der Landkreis Wittenberg will derweil 100 000 Euro ausstehende Pacht von Sybil für das Vockeröder Projekt per Gericht eintreiben lassen.

Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass Sybil die Barreserven in den Spielbanken auf deutlich unter 100 000 Euro abgesenkt hatte. Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) hatte finanzielle Probleme des Unternehmens bestätigt und eine Insolvenz nicht ausgeschlossen. Gestern erklärte Sadeh, dass eine Barreserve von etwa einer Million Euro vorgehalten werde.

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Artikel&aid=1286541147429[/URL]

foerster



Gepostet am 26.10.2010 um 09:21 von:
Benutzer: foerster
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