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Hallo novocheater,
Gruß an alle,

an einem Beispiel versuche ich zu erläutern, warum es oftmals schwierig ist, Einzelfragen nach bestimmten
Vorgehensweisen zu beantworten, ohne einen etwas größeren Bogen zu schlagen und warum man keine
Gemengelagen in Fragestellungen herstellen sollte.

- Natürlich ist es leichter einfach strukturierte Antworten á la "haltlose Anschuldigungen von wirtschaftlichen Außenseitern" zu geben.
Aber das sollte doch hier nicht unser Niveaux sein, oder?
Daher sollten wir auch Distanz zeigen zu Äußerungen, wie "Paule macht das schon!" -

Bsp.:
Bei TR müsste es z.B. einen eindeutigen Definitionsanhang geben, welcher basiert auf naturwissenschaftlichen Fundament, dem Stand der Technik und der spezifischen Rechtsprechung.

Viele, wie ich auch hatten im 1. Semster Mathematik, in den ersten Vorlesungen gelernt, warum die 2 nach der 1 kommt. Die Notwendigkeit von Grundlagen und Definitionen zog sich durch das Studium der Mathematik und Physik wie ein roter Faden.

Daher habe ich persönlich auch nie Verständnis dafür gehabt, warum Mathematiker und Physiker Begriffe wie "Geldmanagement" aus der Industrie,
ohne eindeutige Definition übernehmen und diese noch in contra von alten Definitionen, siehe oben zur
Rückwirkungsfreiheit, nutzen.

Definitionen, welche vom Gesetzgeber oder höchstrichterlich entschieden sind, müssen natürlich immer übernommen werden.

Dass diese plötzlich in Ausführungsvorschriften nicht übernommen werden und es zu Definitionen kommt,
durch die persönliche Einschätzung von Behördenmitarbeitern ist sehr speziell.

So etwas ist völlig untypisch.

In der Masterarbeit konnte ich nun von Dritten mein persönliches Unverständnis zu dem Arbeitsstil bestätigt lesen, S. 68

"Der Autor sieht keinerlei technische oder fachliche Gründe, die der ursprünglichen Umsetzung eines
brauchbaren Konzepts im Wege hätten stehen können....
Promovierte Mathematiker und Statistiker der PTB müssen mit der korrekten Vorgehensweise zur Ermittlung von aussagekräftigen Messwerten vertraut sein."


Und wie immer im Leben muss man Geschichte kennen, um Gegenwart und Zukunft zu verstehen:

In einem Ergebnisprotokoll einer Besprechung mit dem Präsidenten, Vizepräsidenten, einem Mitglied des Präsidiums, dem Leiter Fachbeirat 8.3 der PTB und Vertretern des VDAI, am 04.02.1998, in Braunschweig gibt es einen Satz der die Hauptproblematik darstellt:

"Bezogen auf die Prüf- bzw. Zulassungstätigkeit der PTB machte...................... deutlich, daß diese Arbeiten ein ständiges "Spagat" zwischen Industrieinteressen und staatlichen Auftrag darstellen."

In diesem Ergebnisprotokoll / Gesprächsprotokoll musste ich wie in einigen anderen lesen, dass es von Seiten der Industrie als
"kritisch hingewiesen wird" , wenn "einzelne Mitarbeiter.. bei Bauartprüfungen vertiefte Sichtprüfungen vornehmen". - Zitat Ende -


Um den "Spagat" deutlich zu machen, nun die Sichtweise des Autors der Masterarbeit zu einem anderen Arbeitsstil:
S.68
"Durch diese Vorgehensweise einzelner Mitarbeiter der PTB wird von den Prüfern verlangt, die Ungleichbehandlung
von Geräten und Herstellern zu bestätigen und aufrecht zu erhalten.
Die Motivation der PTB hierfür kann von Bequemlichkeit über Inkompetenz bis zur Bestechung oder Erpressung einzelner Mitarbeiter durch einen bevorzugten Hersteller reichen, was die Bedeutung
des Risikos PTB / Hersteller unterstreicht."


Auch hier hätte man die Geschichte noch einfügen können, um den "Spagat" besser verstehen zu können:

[URL]http://www.ptb.de/de/zieleaufgaben/historie/index.html[/URL]

Die PTB, ehemals Physikalisch-Technische Reichsanstalt wurde auf Initiative, nach Idee und durch Mitteln der Industrie gegründet.

- Falls ein Student der Fachrichtung VSWG (Verfassungs-Sozial-Wirtschafts-Geschichte) ein Thema für seine Magisterarbeit sucht, wäre dies auch aus dieser Sichtweise sicherlich spannend.-


Daher meine Bitte, Fragestellungen zwar aus der Komplexität herausnehmen und mit komplexen Hintergrund beantworten können,
aber nicht künstliche Gemengelagen wie bei novocheater mit Bund- Länderzuständigkeiten und Straf- und Verwaltungsrecht u.a. herbeiführen.

Daher mag ich auch das Thema, die Sammlung von Änderungswünschen, von dieter nicht.

Es wird eine künstliche Gemengelage hergestellt, die ein strukturiertes Vorgehen bei Einzelaufgaben
unmöglich macht.


Gruß
Meike



Gepostet am 03.01.2009 um 09:15 von:
Benutzer: Meike
Der Original-Beitrag :
https://www.forum-gewerberecht.de/thread.php?postid=31833#post31833


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