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» Was für ein Glück, dass es die Spielsucht gibt! «

Hallo Meike,

was sind heute schon und/oder noch Untreue und Betrug gegen die Spielsucht?

Was für ein Glück das es Lidl gab, denn sonst würde diese Bande wohl heute noch in den höchsten Kreisen triumphieren.

Dennoch ein aktueller Bericht der zum Nachdenken anregt: "Spielsucht unter Mithilfe von Spielbanken?"

Wenn dieser Bericht nur 10 % Richtigkeit beinhaltet, dann ist die Spielsucht doch wohl die einzige mögliche Strafmilderung!

Warum befassen sich die Richter eigentlich mit solchen Aussagen? Es geht hier doch nur um die Klärung krimineller Handlungen und nicht wo mal 5,00 € von den unzähligen Millionen hingeflossen sind. Außerdem wurde das "Spielgeld" ja wohl als Einnahme versteuert.

Gruß anders

Harte Strafen für Heros-Chefs
Ehemalige Spitzenmanager müssen wegen Untreue und Betrugs mehrere Jahre ins Gefängnis

HILDESHEIM. Am Ende der Geschichte des einst größten deutschen Geldtransport-Unternehmens Heros gibt es nur Verlierer. Etliche Firmen haben viel Geld verloren. Die früheren Chefs müssen lange Haftstrafen antreten.

Hunderte Firmen haben durch die jahrelangen Unterschlagungen bei Heros gigantische Summen verloren, 469 Millionen offene Forderungen aus dem Insolvenzverfahren stehen zu Buche. Gestern hörten nun vier Spitzenmanager meist reglos mit an, wie die Richter des Landgerichts Hildesheim sie zu langjährigen Haftstrafen verurteilten. Firmengründer Karl-Heinz Weis (58) soll zehn Jahre ins Gefängnis, die Leiter der Niederlassungen in Hamburg und Viersen für acht und siebeneinhalb Jahre und der Chef-Logistiker für sechseinhalb Jahre.

[b]Schneeballsystem aufgebaut[/b]

Schon Mitte der 1990er-Jahre hatte Weis angefangen, ein Schneeballsystem aufzubauen. Offene Rechnungen wurden mit Geld beglichen, das Heros von Kunden zum Transport anvertraut wurde – und das in immer größerem Ausmaß. Richter Schmidt nahm sich drei Stunden für die Urteilsbegründung Zeit und zeichnete dabei ein genaues Bild von den Vorgängen bei Heros. Demnach waren „Abschöpftouren“ an der Tagesordnung: Transporte mit Kundengeldern wurden unterwegs von anderen Heros-Wagen gestoppt. Das Geld wurde genommen und auf Heros-Konten eingezahlt. Von dort aus wurde es verteilt, um Löcher zu stopfen. Nebenbei flossen Millionen in die eigenen Taschen. Jahrelang ging alles gut – bis Ende 2005 Großkunde Lidl absprang. Diese Lücke im System war nicht mehr zu schließen, im Februar 2006 meldete Heros Insolvenz an. Am 17. Februar wurden die Manager festgenommen. Zwei Tage zuvor, so hatte es Weis in seinem umfangreichen Geständnis gesagt, hatten sie sich ohnehin zur Aufgabe entschieden. Als letzten verzweifelten Akt wollten die Spitzenkräfte, allesamt Männer mit Haupt- oder Realschulabschlüssen, ihren kleinen Kunden noch einmal Geld zukommen lassen. 48,2 Millionen Euro von drei Großbanken nahmen sie und beglichen damit Forderungen kleinerer Kunden. Das Gericht wertete diese „Robin-Hood-Tat“ als Untreue.

[b]Bankrott verschuldet[/b]

Insgesamt wurden Weis und der Hamburger Niederlassungsleiter (57) wegen 157 Untreue-Taten verurteilt. 118 Untreue-Fälle stellte das Gericht beim Niederlassungsleiter aus Viersen (56) fest. Dazu kamen bei Firmenchef Weis noch Bankrott und Insolvenzverschleppung. Der 42 Jahre alte Chef-Logistiker, der immer bestritten hatte, von den Mauscheleien bei Heros gewusst zu haben, wurde wegen Untreue in 22 Fällen und zwei Beihilfe-Taten verurteilt. Der Gesamtschaden, der dabei von den vier Männern angerichtet wurde, lag laut Schmidt bei 240 Millionen Euro.

Die beiden Niederlassungsleiter haben erhebliche Summe in Casinos und beim Lotto verzockt. Rund 13 Millionen Euro habe der Mann aus Viersen aus der Firmenkasse genommen, ein knappes Drittel habe er an seinen Kollegen weitergereicht. [b]Im Fall des Hamburger Managers hatten die Richter überlegt, ob seine Schuldfähigkeit durch Spielsucht eingeschränkt war. Allein 2003 sei der 57-Jährige 86-mal in einer Spielbank gewesen.[/b]

[b]Inwiefern sich Firmenchef Weis Geld in die eigene Tasche gesteckt hat, ist noch offen.[/b] „Man kann sagen, dass er wohlhabend geworden ist“, meinte der Vorsitzende Richter. Weis habe sich einen „bemerkenswerten Fuhrpark“ mit 61 Fahrzeugen zugelegt. Zudem habe er Grundstücke im In- und Ausland erworben, gut gefüllte Bankkonten gehabt und teuren Schmuck gekauft.

Erstellt am: 24.05.2007

Gefunden unter: [URL]http://www.pz-news.de/wirtschaft/92483/[/URL]



Gepostet am 24.05.2007 um 14:58 von:
Benutzer: anders
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