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Die geplante Privatisierung der landeseigenen Westdeutschen Spielbank GmbH (Westspiel) könnte zu einer deutlichen Ausweitung der bislang vier auf bis zu 16 Standorte in Nordrhein-Westfalen führen. Auch das aktuell bundesweit geltende Verbot für Online-Casinos steht nach Rundschau-Informationen in NRW zumindest auf dem Prüfstand. Noch handelt es sich dabei zwar um Gedankenspiele, die aber schon in internen Arbeitspapieren behandelt werden.

Für beide Veränderungen ist ein neues Spielbankgesetz NRW nötig, vermutlich soll Westspiel auf diese Weise für den Verkauf attraktiver gemacht werden, die Gauselmann-Gruppe hat ihr Interesse bestätigt. „Je mehr man die Braut aufhübscht, desto interessanter wird sie“, sagte ein Gauselmann-Sprecher.

Die Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht und Leiterin der Koordinierungsstelle Glücksspielsucht NRW, Ilona Füchtenschnieder-Petry, warnt vor einer möglichen Markterweiterung: „Weitere Spielbank-Standorte in NRW und die Freigabe des Onlinecasino-Verbots erhöhen die Spielsuchtgefahr.“ Ein kleiner, gut regulierter und kontrollierter Glücksspielmarkt sei die beste Prävention. Das zuständige Landesfinanzministerium teilte mit, dass im Zuge des nötigen Gesetzesänderung „auch die strengen Standards bei Aufsicht und Missbrauchsvermeidung gestärkt“ würden.

Bislang betreibt Westspiel Casinos in Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund und Duisburg, sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, unter anderem deshalb sollen sie verkauft werden. So will es die Landesregierung aus CDU und FDP. Im Koalitionsvertrag haben sie vereinbart, die Landes-Beteiligungen zu überprüfen: Westspiel gehört der landeseigenen NRW-Bank.

Kaufvertrag soll möglichst 2020 unterzeichnet werden

Aktuell verhandeln die Bundesländer den Staatsvertrag zum Glücksspielwesen neu, er läuft 2021 aus. Laut des Deutschen Spielbankverbandes gibt es keinen „bundesweiten Konsens“ unter den Ländern, ob Online-Casinos erlaubt werden sollen. Schleswig-Holstein und Hessen gelten als Befürworter, hinter Nordrhein-Westfalen steht laut Experten ein Fragezeichen.

Das Land NRW beantwortete am Dienstag nicht die Frage, ob es das Online-Verbot aufheben will, sondern teilte nur mit, dass der neue Glücksspielstaatsvertrag aktuell verhandelt werde. Wann der Verkauf stattfindet, ist laut Land noch unklar, derzeit wird ein sogenannter Transaktionsberater gesucht. Nach Rundschau-Informationen soll der Kaufvertrag möglichst Ende 2020 unterzeichnet werden, danach vollzogen werden. Was die Pläne für den geplanten Neubau in Köln bedeuten, ist offen. Westspiel teilte dazu mit: „Das Interesse von Westspiel in Köln eine Spielbank zu betreiben, ist unverändert vorhanden.“

[URL]https://www.rundschau-online.de/region/koeln/casino-boom-in-nrw--land-
erwaegt-standort-ausbau-und-aufheben-des-online-verbots-31730052[/URL]



Gepostet am 12.12.2018 um 17:13 von:
Benutzer: schindel
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