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Der CDU-Landtagsabgeordnete Georg Wacker soll Marion Caspers-Merk an der Spitze der Lotto-Gesellschaft ablösen.

Als Spielertyp sieht Georg Wacker sich nicht. "Ganz selten, in jungen Jahren, habe ich Lotto gespielt, da meine Mutter eine regelmäßige Lottospielerin war", erzählt der Weinheimer CDU-Landtagsabgeordnete. "Ich hatte einmal drei Richtige, und da war ich richtig stolz darauf." Der Gewinn: ein paar Mark. Künftig soll der 55-Jährige dem Glücksspiel viel näher stehen, und das zu garantierten Bezügen: Am heutigen Montag will Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) dem Aufsichtsrat der staatlichen Lotto-Gesellschaft ihren Parteifreund als neuen Geschäftsführer vorschlagen; die Grünen haben zugestimmt.

Der Vertrag von Amtsinhaberin Marion Caspers-Merk (SPD) läuft Ende Dezember aus. "Ich hätte gern weitergemacht", sagt sie der Badischen Zeitung. "Nachdem der befristete Vertrag von Frau Caspers-Merk regulär ausläuft, haben wir uns für eine Neubesetzung entschieden", sagt hingegen Hoffmeister-Kraut.

Wacker möchte seine Ideen für den neuen Posten zunächst dem Kontrollgremium präsentieren, bevor er sie öffentlich macht. Das Thema Suchtprävention habe ihm aber stets am Herzen gelegen, sagt er. Wer will, kann darin eine versöhnliche Geste in Richtung SPD sehen. Caspers-Merk, frühere Drogenbeauftragte der Bundesregierung, hatte als Lotto-Chefin den Kampf gegen Spielsucht zum Schwerpunkt gemacht. Doch die SPD hadert mit dem Wechsel. Marion Caspers-Merk habe Toto-Lotto gut und energisch geführt, erklärt der finanzpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Peter Hofelich. "Deshalb ist ihre abrupte Abberufung durch die Nichtverlängerung ihres Vertrages für mich nicht nachvollziehbar." Ihr Amtsantritt 2012 war aber auch nicht unumstritten: Der damalige Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) hatte seine Parteigenossin ohne Ausschreibung nominiert, obwohl die Sozialdemokraten 2004 von einer schwarz-gelben Regierung das Gegenteil verlangt hatten.

Oppositionspolitiker kritisieren die Lotto-Spitze traditionell als Versorgungsposten. Dem jüngsten Geschäftsbericht zufolge erhielt Caspers-Merk 2016 eine Grundvergütung von gut 128 000 Euro und 30 000 Euro erfolgsabhängige Bezüge aus 2015.

[URL]http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ein-wechsel-wider-willen--14
6073194.html[/URL]



Gepostet am 06.12.2017 um 08:58 von:
Benutzer: schindel
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