Geschrieben von anders am 13.07.2006 um 10:27:
Handelt die deutsche Presselandschaft noch fach- und sachgerecht?
Klinsmanns wechselvolles Bild in den Medien.
Vom "Grinsi-Klinsi" zum Helden der Nation
"Nach zwei Jahren voller Aufs und Abs" sei er ausgebrannt - so hat Bundestrainer Klinsmann seinen Abtritt erklärt. Kaum ein Trainer hatte eine wechselvollere Karriere hinter sich - vor allem in den Medien. Bevor Klinsmann zum Helden, war er monatelang der Prügelknabe der Presse.
Von Carolin Ströbele, tagesschau.de
"Klinsi - Deutschland wünscht sich, dass er bleibt", titelte die "Bild"-Zeitung nach der WM feierlich in schwarz-rot-gold. Vier Monate vorher sahen die Schlagzeilen noch ganz anders aus: "Grinsi-Klinsi - Was gibt's da zu lachen?" fragte Deutschlands größtes Boulevard-Blatt am 3. März erbost. Am Vortag hatte die deutsche Nationalelf 1:4 gegen Italien verloren. Für "Bild" eine weitere Bestätigung ihrer These, dass Klinsmann als Bundestrainer versagt hat. Rund drei Monate vor dem WM-Anpfiff fragte sich Sportchef Alfred Draxler in einem Kommentar: "Macht es Sinn, nur 98 Tage vor der WM noch schnell den Bundestrainer auszuwechseln?"
[Bildunterschrift: Nach dem Platz 3 in der WM: Eine Doppelseite "Danke" für Klinsmann in der "Bild"-Zeitung]
Viele von Klinsmanns Entscheidungen waren kaum ausgesprochen, als sie schon in der Presse zerrissen wurden: Unkonventionelle Trainingsmethoden mit Gummibändern oder die Hinzuziehung eines Sportpsychologen waren nur einige Beispiele. "Schluss mit Gummi-Twist", forderte "Bild". Die "Zeit der Experimente" müsse nun vorbei sein. "Bild"-Kolumnist Paul Breitner wetterte, die Nationalmannschaft dürfe nicht "als Lehrstätte für Bundestrainer-Azubis dienen".
Endzeitstimmung im Blätterwald
Doch auch andere Blätter waren nicht gerade zimperlich: Die "Frankfurter Rundschau" fühlte sich bei den neuen Trainingsmethoden "ein bisschen wie beim Koronarsport". Helmut Markwort, Chefredakteur des Wochenmagazins "Focus", beklagte in einem "Tagebuch": "Die besten Fußballspieler des Landes werden einem Träumer überlassen, einem Einzelgänger, der mehr Guru ist als Stratege, der erfahrene Spieler wegmobbt und junge verunsichert." Und auch das Fußball-Blatt "Kicker" verbreitete Endzeitstimmung: "Klinsmann entgeht offenbar, wie die Situation eskaliert!"
Alles unter:
http://www.come-on.de/lokales/story.php?id=196334
Geschrieben von Klaus Wrede am 14.07.2006 um 09:12:

aus'm Sauerland,
ich singe meiner häuslichen Minderjährigenabteilung öfter das kleine Lied vor, dass auch auf diesen Sachverhalt und viele andere im Leben anzuwenden ist:
"Wie das Fähnchen auf dem Turm,
sich kann drehn bei Wind und Sturm ..."
Gruß