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Geschrieben von 96er am 20.06.2011 um 13:44:

  Bonner Ökonomie-Professor: Automaten-Spiel kaum suchtgefährdend

So, nun gibt es auch endlich eien Studie, die belegt, dass das arg gebeutelte Automatenspiel sehr viel besser ist als sein Ruf - nach Lotto nämlich die am wenigsten problematische Glücksspielform.

http://www.prestigecars.de/industrie-magazin/2011/bonner-okonomie-professor-automaten-spiel-kaum-suchtgefahrdend-neue-untersuchung-mit-uberraschendem-ergebnis/18144

Ich freue mich jetzt schon über die Aufschreie hier im Forum und bin gespannt auf die Diskussion - es dürfte wieder einmal hutzig werden.



Geschrieben von gmg am 20.06.2011 um 14:56:

  RE: Bonner Ökonomie-Professor: Automaten-Spiel kaum suchtgefährdend

Wieso ?

Zitat on
Hintergrund der Untersuchung: Spielen mit und um Geld wird für die Allgemeinheit dann zum Problem, wenn krankhafte Spieler durch ihr exzessives Spielverhalten in wirtschaftliche Not geraten und durch das staatliche Sozialsystem unterstützt werden müssen. Unter diesem Aspekt haben die Professoren Peren und Clement das Glücks- und Gewinnspielwesen in Deutschland untersucht.
Zitat off

Damit ist doch der Arbeitsauftrag der Ökonomie-Professoren hinreichend beschrieben.

Wichtig sind jedoch nicht die Probleme der Allgemeinheit, sondern die Probleme des Spielers.

also:

Ungenügend! Setzen ! Zeigefinger

Grüße



Geschrieben von lodermulch am 20.06.2011 um 15:42:

 

jede diskussion ist überflüssig - im beirat des bonner "Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten" sitzen unter anderem:

- Arbeitsausschuss Münzautomaten (AMA)
- Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V., Berlin
- Deutscher Automaten-Großhandels-Verband e.V., Berlin
- Bundesverband Automatenunternehmer e.V., Berlin
- FORUM für Automatenunternehmer in Europa e.V.
- Verband Europäischer Wettunternehmer, Brüssel


das ist schon ein bisschen so, als würde man den marlboro-mann einen
aufsatz zum thema zigaretten schreiben lassen großes Grinsen



Geschrieben von Rosewood am 20.06.2011 um 15:54:

 

Vor allem wird hier jede Diskussion überflüssig, wenn immer nur die "halbe Wahrheit" veröffentlicht wird.

Dem Beirat gehören darüber hinaus auch an:

Charité - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM) -
Universitätsmedizin Berlin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Leitung AG Spielsucht: Diplom-
Psychologin Chantal Mörsen

Grand Casino Basel
Sozialkonzeptverantwortliche Diplom-Psychologin Michèle Wilhelm

Stephanie Klestil
Universität Konstanz

usw.



Geschrieben von gelroy am 20.06.2011 um 15:57:

 

Zitat:
Original von lodermulch
jede diskussion ist überflüssig - im beirat des bonner "Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten" sitzen unter anderem:

- Arbeitsausschuss Münzautomaten (AMA)
- Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V., Berlin
- Deutscher Automaten-Großhandels-Verband e.V., Berlin
- Bundesverband Automatenunternehmer e.V., Berlin
- FORUM für Automatenunternehmer in Europa e.V.
- Verband Europäischer Wettunternehmer, Brüssel


das ist schon ein bisschen so, als würde man den marlboro-mann einen
aufsatz zum thema zigaretten schreiben lassen großes Grinsen


Wieso? verwirrt Wer soll denn im Beirat sitzen? Metzger, Bäcker und Friseusen?




Geschrieben von Meike am 21.06.2011 um 07:02:

 

Wer dies als NEWS verkauft, zeigt, dass er sich noch nicht so lange mit dem Thema beschäftigt.

Das sind doch "alte Kamellen" , mit denen wir uns auch hier im Forum längst beschäftigt hatten.

Wer die damalige Studie in Auftrag gegeben hatte, kann man u.a. hier nachlesen.

http://www.aktion-mensch.de/presse/pressemitteilungen/detail.php?id=352



Geschrieben von petergaukler am 21.06.2011 um 08:36:

  RE: Bonner Ökonomie-Professor: Automaten-Spiel kaum suchtgefährdend

Kopfkratz Zeigefinger

Prävention gegen Spielsucht
.06.2011 - MAINZ-BINGEN

Von Beate Schwenk



„Glücksspiel kann süchtig machen.“ Dass dies nicht nur ein lapidarer Warnhinweis der Glücksspielwerbung ist, weiß Peter Reuter nur zu gut. Der Diplom-Sozialpädagoge ist für das einschlägige Beratungsangebot des Diakonischen Werkes Mainz-Bingen zuständig. In Ingelheim und Oppenheim bietet er Sprechstunden für glücksspielsüchtige Menschen und deren Angehörige an. In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses, die von Stefan Keck geleitet wurde, stellte Reuter das im April 2009 gestartete Angebot vor.

Ratsuchende meist Automatenspieler

Rechtlicher Hintergrund sei der Glückspielstaatsvertrag, der das Land verpflichte, Mittel für Prävention und Bekämpfung von Glücksspielsucht bereitzustellen. Seit Spätherbst 2008 seien landesweit 15 Fachstellen eingerichtet worden. Darunter auch die des Diakonischen Werkes. Das Beratungsangebot im Landkreis werde zunehmend frequentiert, erklärte der Fachberater. In der ersten Jahreshälfte 2011 habe er fast ebenso viele Klienten beraten wie im gesamten Jahr 2010. Etwa 90 Prozent der Ratsuchenden seien Automatenspieler. „Es gibt aber auch ein Mischverhalten“, erklärte Reuter. Diese Klienten versuchten ihr Glück auch mal beim Online-Poker, Lotto oder bei Sportwetten im Internet. Meist ist bei der Gesamtproblematik auch die finanzielle Situation ein Thema. Daher ist die Schuldnerberatung in das Konzept integriert.

In der anschließenden Diskussion setzte sich der Ausschuss unter anderem kritisch mit dem Thema Spielhallen auseinander, die es inzwischen an vielen Stellen im Landkreis gibt. Dass die steigende Zahl der Angebote die Spielsucht begünstige, davon sei auszugehen, meinte Reuter auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Allerdings weise nicht jeder Nutzer ein problematisches Spielverhalten auf. Die Zahl der pathologischen Glücksspieler bezifferte Reuter auf cirka 900 Betroffene im Kreis.

Weiteres Thema im Ausschuss war die Vorstellung des Kindertagesstätten-Bedarfsplans für 2011/2012. Der Entwurf sieht einen weiteren Ausbau der Betreuungseinrichtungen und -plätze vor. Aktuell gibt es 125 Kitas im Kreis, drei mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Ganztagsplätze sei weiter steigend, teilte Petra Gallon vom Jugendamt mit. 3 631 Ganztagsplätze werden mit Beginn des neuen Kindergartenjahres kreisweit zur Verfügung stehen. Zuwächse gibt es auch im Hortbereich sowie bei der Betreuung der Unter-Dreijährigen. Nach der Sommerpause wird der Jugendhilfeausschuss über den Plan beraten und beschließen.



Geschrieben von Carlo am 21.06.2011 um 14:44:

 

Zitat der Schlussfolgerungen (Auszug):

„Bezogen auf GGSG ergibt die Berechnung, dass 1% Marktanteil bezogen auf die Bruttospielerträge durchschnittlich 0,766% aller pathologische Spieler in Deutschland bindet. In einer monetären Interpretation werden bei GGSG je 111 Mio. € Bruttospielertrag 1% Anteil an pathologischen Spielern gebunden. Im Fall der Spielbanken und vor allem der Online-Spiel sind diese Werte zum Teil deutlich höher, so dass GGSG aus dieser Sicht als deutlich weniger bedenklich erscheinen. Aufgrund bis dato unzureichender Datenerhebungen bleiben dabei bspw. Pferderennen, oder auch Poker - insbesondere Online-Poker – unberücksichtigt.
Die vorliegende Analyse lässt vermuten, dass die pathologischen Potentiale der herrschenden Spielformen gegenwärtig möglicherweise vollkommen falsch relativiert werden.95

Wofür steht die Buchstabenkombination „GGSG“?



Geschrieben von eszet am 21.06.2011 um 16:22:

 

"Die Studien sind in der Begrifflichkeit von gewerblichen Unterhaltungsautomaten
Teil uneinheitlich. Zu finden sind Begriffe wie Geldspielautomaten,
Geldspielgeräte und Unterhaltungsautomaten. Gemeint sind stets
gewerbliche Unterhaltungsautomaten mit und ohne Gewinnmöglichkeit,
insbesondere auf Geld-Gewinn-Spiel-Geräte (GGSG). Nachfolgend wird
daher kurz von GGSG gesprochen."
Wand

klick

Die Wortkonstruktion habe ich irgendwo schon einmal gehört. großes Grinsen
Katastrophenverniedlichungssemantik



Geschrieben von MEMO am 21.06.2011 um 20:51:

 

Ich versuche das mal mit meinen geringen mathematischen Grundkenntnissen nachzuvollziehen.

Auzug aus dem Gutachten:
“Der an unserem Forschungsinstitut entwickelte Pathologie-Potenzial-Koeffizient zeigt erstmalig verlässliche Kennziffern, mit denen sich die gesellschaftliche Belastung durch verschiedene Glücksspielangebote messen lässt”, ...

Erst wenn man die Zahl der krankhaften Spieler in Beziehung dazu setze, können mögliche jeweilige Belastungen für die Allgemeinheit erkennbar werden....

..Dieser Spieleraufwand, der sich mit steigender Tendenz derzeit auf rund zehn Milliarden Euro belaufe...

Spielen mit und um Geld wird für die Allgemeinheit dann zum Problem, wenn krankhafte Spieler durch ihr exzessives Spielverhalten in wirtschaftliche Not geraten und durch das staatliche Sozialsystem unterstützt werden müssen. Unter diesem Aspekt haben die Professoren Peren und Clement das Glücks- und Gewinnspielwesen in Deutschland untersucht.

Bezogen auf GGSG ergibt die Berechnung, dass 1% Marktanteil bezogen auf die Bruttospielerträge durchschnittlich 0,766% aller pathologische Spieler in Deutschland bindet.

Nur um es theoretisch verstehen zu wollen heisst das jezt

die Automatenbranche hat den mit Abstand geringsten Marktanteil gemessen am Spieleraufwand. Jedoch wahrscheinlich die meisten Spielkranken (gibt genug andere Studien die das belegen)
Im Verhältnis des Spieleraufwandes der ganzen Glücksspielbranche zu den Gesamtspielkranken allerdings den geringsten Anteil. Daraus leitet man dann die Belastung für die Allgemeinheit unter ökonomischen Aspekten ab und fertig ist der Kuchen.

Ich habe fertig2.



Geschrieben von eszet am 24.06.2011 um 17:15:

 

Zitat:
Dass in den sogenannten "Daddelkästen" ein hohes Suchtpotenzial liegt, beschreibt auch Reiner Clement. Er erstellte mit Forschern aus Ökonomie, Psychologie und Soziologie im vergangenen Jahr ein Bewertungsinstrument, mit dem die von Glücksspielen ausgehende Suchtgefahr gemessen werden kann. Von hellgrün - wenig suchtgefährdend - bis dunkelrot -werden die Gefährdungsgrade von Glücksspielen markiert. Reiner Clement erläutert:"In Deutschland sieht es so aus, Geldspielautomaten in Spielhallen, Geldspielautomaten in Spielbanken, Roulette, Sportwetten, Pokern im Internet, Sportwetten. Bis hin am Ende der Rankreihen stehen dann die Fernsehlotterien und die Klassenlotterie, die würden dann in unserer Skalierung grün erscheinen."

Es liegt auf der Hand, dass zum Beispiel ein Spiel mit hoher "Ereignisfrequenz" - ein Spielautomat etwa, bei dem alle fünf Sekunden ein neues Spiel geboten wird - verführerischer und somit auch suchtgefährdender ist als eines, bei dem nur ein oder zweimal pro Woche eine Gewinnchance besteht.
link

Derselbe Prof. Dr. Reiner Clement. Kopfkratz
Interessant.



Geschrieben von lodermulch am 24.06.2011 um 23:46:

 

Zitat:
Derselbe Prof. Dr. Reiner Clement. Interessant.



wahrscheinlich hat der neue a6 kombi, der im herbst rauskommt, zu verführerisch mit seinem tagfahrlicht geblinkt.


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