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Geschrieben von Schadulke am 18.08.2010 um 08:49:

  Hausverlosung

Hallo,

eine Frau aus Bayern hat es nun tatsächlich geschafft und bei einer Immobilienverlosung eine Luxusvilla in Tirol gewonnen. Ihr Einsatz: 99 Euro. Der Millionär, der das Haus verlost hat, konnte immerhin 22.000 Teilnehmer zählen, sprich: Er hat fast 2,2 Millionen am Haus verdient. Das nennt man dann wohl eine Win-Win-Situation. (Die 21.999 anderen Teilnehmer, die nichts gewonnen, sondern jeweils 99 Euro verloren haben, klammern wir mal großzügig aus).

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,712321,00.html#ref=nldt

Viele Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von prochnau am 19.08.2010 um 16:55:

 

Bemerkenswert ist vor allem, dass 90% der Lose in Deutschland gekauft wurden. Denn es ist in Deutschland zwar verboten, Immobilien zu verlosen, nicht aber, welche im Ausland zu gewinnen.



Geschrieben von foerster am 04.01.2011 um 14:59:

 

In Österreich haben die Hausverlosungen nach wie vor Konjunktur. Vor allem seit der Immobilienkrise sind Verlosungen schließlich eine gute Möglichkeit, eine Immobilie verlustfrei an den Mann oder die Frau zu bringen.

Ein aktuelles Beispiel zeigt aber auch, welche Schwierigkeiten dabei aufkommen können:

Bruni Huber hat sich im Vorfeld umfassend informiert. Sie ließ sich sowohl vom österreichischen Finanz- als auch vom Justizministerium die Legalität ihres Vorhabens bestätigen, hat einen Notar zu Rate gezogen und ein Konto für die Losgelder bei der Sparkasse eingerichtet. Dennoch zeigte Dr. Herbert Gartner als Vertreter der Immobilienmakler fünf Hausverloser wegen illegalen Glücksspiels an. Keine dieser fünf Anzeigen wurde von der Staatsanwaltschaft weiterverfolgt. Nichtsdestotrotz bekam Bruni Hubers Notar daraufhin von der Notariatskammer Bescheid, er dürfe keine Hausverlosungen betreuen, ebenso wollte die Bank kein Treuhandkonto mehr führen. Printmedien weigerten sich, bezahlte Anzeigenwerbung für die Hausverlosung abzudrucken.

Trotz des schriftlichen Bescheides des Finanzministeriums, dass solcherart Verlosungen legal seien, wurde im ORF und in einigen Printmedien dennoch immer wieder "gewarnt" und behauptet, Hausverlosungen lägen im juristischen "Graubereich" und man rate deshalb dringend davon ab, an solchen Verlosungen teilzunehmen. Dieses Medienverhalten führte zu einem Einbruch der Losverkäufe, die Loskäufer waren verunsichert und der Werbeaufwand stieg ins Unermessliche. Die in Italien lebende Geschäftsfrau musste persönlich nach Österreich kommen, um eine Bank und einen Treuhänder zu finden, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen würden.

Nach anfänglicher Skepsis durch die viele negative Berichterstattung willigte Frau Huber schließlich in eine vom ORF geplante Berichterstattung über ihre Hausverlosung ein. Man hatte ihr versichert, der Bericht würde durchwegs positiv und solle sie bei ihrem Vorhaben unterstützen. Der im August 2009 ausgestrahlte Bericht schlug jedoch in die gleiche Kerbe wie vorausgegangene negative Beiträge und verunsicherte Interessierte erneut.

Bruni Huber investierte in einen Messestand, um den entstandenen Schaden wieder einzuholen. Die Resonanz der Messebesucher spiegelte deren Unsicherheit deutlich wieder: Man habe es schon oft im Fernsehen gesehen oder gelesen - Hausverlosungen seien Betrug und illegal.

Hinsichtlich des Vertriebs und der steuerlichen Behandlung seien Immobilienverlosungen benachteiligt, weiß Bruni Huber. "Hausverlosungs-Lose sind nur mit Registrierung zu erwerben. Man kann sie nicht wie Lottoscheine in der Trafik oder auf der Tankstelle anonym schon ab 16 Jahren kaufen. Das schränkt den Kundenkreis ein," erklärt sie. Gewinne sind in Österreich steuerbefreit, von den Hausverlosern wird aber eine 12%ige Gewinnsteuer für alle aufgelegten Lose im Voraus verlangt, während die Lottogesellschaft nur Steuern vom Reingewinn zahlen muss. "Das heißt, auch wenn man mir den Höchststeuersatz von 50% vorschreiben würde, käme ich zu einer Negativsteuer, da der private Hausverloser ja nichts verdienen darf, und ich durch die Verleumdungen ja einen beträchtlichen Verlust einstecken muss," beklagt sich Bruni Huber.

Der Großteil der Lose (Einzelpreis Euro 99.-) ist bereits verkauft. Mit einer Losauflage von 6.200 Stück ist die Gewinnchance relativ hoch. Mitspielen kann jeder, vorausgesetzt die Person ist 18 Jahre alt. Der Gewinner kann das Objekt selbst bewohnen, vermieten, verschenken oder verkaufen. Die Verlosung, deren genauer Zeitpunkt rechtzeitig bekanntgegeben wird, findet unter notarieller Aufsicht statt. Medienvertreter sind dazu schon jetzt herzlich eingeladen. Ein eventueller Zahlungsüberhang wird karitativen Zwecken gespendet.

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-12/18826667-hausverlosung-in-oberoesterreich-voellig-legale-und-risikofreie-investition-ins-glueck-007.htm

foerster


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