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Geschrieben von Schadulke am 25.01.2010 um 10:12:

  Spielhallen boomen in Stuttgart

Hallo,

nicht nur in Augsburg (Thread weiter unten), auch in Stuttgart nehmen die Spielhallen zu. Ein weiterer Beleg für die Auswirkungen des Glücksspielstaatsvertrages:

Wachstum


Die Anzahl an Spielhallen in Stuttgart ist enorm gestiegen. Gab es im Jahr 1999 gerade mal 13, erhöhte sich die Zahl bis Ende 2009 auf 79. Das größte Wachstum verzeichnet das Amt für öffentliche Ordnung seit 2006. Die Zahl der Spielhallen hat sich seit der Novelle der Spieleverordnung durch den Bund quasi verdoppelt.

Entwicklung


Neun Anträge auf Spielhallenerlaubnis werden gerade vom Amt für öffentliche Ordnung geprüft - für sie liegt bereits die notwendige baurechtliche Genehmigung vor. In 63 weiteren Fällen läuft derzeit die baurechtliche Prüfung. Sollte hier ebenfalls das Okay kommen und das Amt für öffentliche Ordnung anschließend die Spielhallenerlaubnis erteilen, würde sich die Zahl der Spielotheken also erneut fast verdoppeln. Eine Obergrenze an erlaubten Spielhallen gibt es nicht.

Trend


In Stuttgart gibt es sechs Mehrfachspielhallen, zum Beispiel eine in der Lautenschlagerstraße. Eigentlich dürften in Spielhallen maximal zwölf Geldspielautomaten je Spielhallenkonzession stehen bei einer Fläche von zwölf Quadratmeter pro Gerät. Diese Regelung wird bei Mehrfachspielhallen ausgehebelt, indem die Betreiber mehrere Spielhallen in einem Gebäude eröffnen und für jede eine eigene Konzession beantragen.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2360554_0_9223_-hintergrund-spielhallen-boomen-in-stuttgart.html

Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von lene am 13.02.2010 um 15:47:

  RE: Spielhallen boomen in Stuttgart

So wie die Spielhallen in Stuttgart boomen mögen, haben es die Spielkasinos in NRW scheinbar schwer. Beim Casino im nordreheinwestfälischen Bad Oeynhausen wirz zumindest "derzeit geprüft, wie ein wirtschaftlich vertretbarer Weiterbetrieb erreicht werden kann." Auch bei den anderen Westspiel-Casinos wird scheinbar gerade darüber nachgedacht, wie es weitergehen soll. Mal sehen.

http://www.nw-news.de/owl/3384477_Casino_auf_der_Kippe.html

lene



Geschrieben von march am 14.02.2010 um 10:11:

  RE: Spielhallen boomen in Stuttgart

Westspiel selbst dementiert die Gerüchte um ein Überdenken des Standorts Bad Oeynhausen jedoch. DIn der selben Quelle wird am Schluss die Pressesprecherin mit den Worten zitiert: ""Das Casino Bad Oeynhausen steht aus Sicht der Westspiel-Casinos nicht zur Debatte."

march



Geschrieben von foerster am 22.02.2010 um 11:45:

  RE: Spielhallen boomen in Stuttgart

Hier gibt es auch nochmal einen etwas detailierteren Bericht zu Westspiel und dem Casino in Oeynhausen:

http://www.vlothoer-anzeiger.de/lokales/bad_oeynhausen/3400201_Westspiel_steht_zum_Casino_Bad_Oeynhausen.html

foerster



Geschrieben von Schadulke am 23.02.2010 um 08:43:

  RE: Spielhallen boomen in Stuttgart

Hallo,

die Vergangenheit hat jedoch bereits mehrfach aufgezeigt, dass solche Aussagen wie "Wir stehen zu..." und "Wir sind sehr zufrieden" oft so viel wert sind wie eine Handvoll Luft.
Sehr viel spannender finde ich die (sicherlich alte) Diskussion um den Staatsvertrag und die Gegenüberstellung von Casions und Spielhallen. Eine "neverending story".

Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von schneiderlein am 27.02.2010 um 14:09:

 

Spielhallen boomen auch in Berlin:

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1265843/Berlin-erlebt-eine-Inflation-der-Spielhallen.html

Toll aber, dass "Politiker der Innenstadtbezirke vor einer inflationären Entwicklung" warnen, aber nichts dagegen zu tun pflegen. Schöne neue alte Welt.

schneiderlein



Geschrieben von Schadulke am 01.03.2010 um 08:36:

 

Hallo,

bloß an Görlitz scheint der Casino-Boom vorbeigegangen zu sein, wo das Spielcasino am Demianiplatz gestern zum letzten Mal geöffnet war.
Da kann man mal sehen, wie man "über Umwege" dahin gelangen kann, solche Spielstätten zu schließen. Denn im Fall Görlitz schieben es die Betreiber vor allem auf das 2008 eingeführte Rauchverbot.

Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von Claire am 01.03.2010 um 14:58:

 

Na ja, das mag sicherlich EIN Grund sein, aber ebstimmt nicht der alleinige. Es ist doch bekannt, dass die Spielhallen den Casions mittlerweile den Rang abgelaufen haben. Die Frage nach dem optimalen Standort müsste ebenfalls gestellt werden. Es also immer bloß allein auf das Rauchverbot zu schieben, finde ich übertrieben und unangemessen.

Grüße,

Claire



Geschrieben von schneiderlein am 12.03.2010 um 13:53:

 

Und Spielhallen boomen auch in Reutlingen:

http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/zu+viel+gluecksspiel+in+der+city.1066116.htm

»Das Stadtbild von Reutlingen darf nicht durch ein Überangebot an Spielhallen leiden müssen«, findet Dieter Hillebrand. »Etwas späte Einsicht«, finde ich.

schneiderlein



Geschrieben von Claire am 16.03.2010 um 13:24:

 

Ich glaube, mittlerweile hat jeder mitbekommen, dass Spielhallen boomen. Ich weiß nicht, ob man deshalb hier jede einzelne Stadt Deutschlands nennen muss, damit es auch irgendwann der letzte begriffen hat.

Gruß,

Claire



Geschrieben von schneiderlein am 17.03.2010 um 17:30:

 

Liebe Claire,

ich finde das schon interessant und bemerkenswert, wieviele Städte mittlerweile so einen extremen Zuwachs an Spielhallen aufweisen und bin dankbar über jeden Hinweis. Und scheinbar scheint es anderen im Forum ähnlich zu gehen.

schneiderlein



Geschrieben von Claire am 18.03.2010 um 13:05:

 

Na, wenn das so ist, dann seien dir die Infos natürlich von Herzen gegönnt. Kann ja keiner ahnen...

Grüße,

Claire



Geschrieben von lene am 19.03.2010 um 21:54:

 

Mich interessiert das auch - zumal man dadurch auch erfährt, in welchen Städten man der steigenden Anzahl langsam überdrüssig ist.

lene



Geschrieben von Schadulke am 03.04.2010 um 17:10:

 

Hallo,

mir scheint es fast so, als ob die Wirtschaftskrise im Gegenzug zu einem Mehr an Spielhallen geführt hätte, weil bei den Leuten dadurch der Wunsch nach einem möglichen Geldgewinn steigt. In den letzten Monaten sind immer mehr Spielhallen eröffnet worden, die ersten Gemeinden versuchen diese Welle zu stoppen. Gerade in Bayern sind in ländlichen Gegenden vielen Leuten die Spielhallen ein Dorn im Auge. Aber was sollen sie machen? Da gibt es nur wenig Handhabe.

Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von foerster am 06.04.2010 um 14:43:

 

Das ist aber auch eigentlich immer so. In Zeiten der Krise boomt das Glücksspiel immer. Grund dafür sind nicht nur ein erhöhter Drang, doch endlich das große Geld zu machen, sondern natürlich auch höhere Arbeitslosenzahlen, sodass Erwerbstätigen auch mehr Zeit bleibt, um diese beim Glücksspiel zu vertreiben.

foerster



Geschrieben von march am 08.04.2010 um 13:33:

 

Das ist doch auch als "Phänomen" durch sämtliche Medien gegeistert, dass trotz der miserablen Wirtschaftslage kein Einbruch beim Glücksspiel zu verzeichnen war und vor allem Online-Glücksspiele wie Poker deutlich zugenommen haben. Einige sogenannte Experten sehen das Trotzen der Wirtschaftskrise beim Glücksspiel jedoch vor allem beim nach wie vor anhaltenden Pokerboom begründet und nicht am letzten Strohlhalm, an dem sich ein Arbeitsloser verzweifelt festklammert. Aber vermutlich sind die Gründe im einzelnen auch so mannigfaltig wie das Glücksspiel selbst.

march



Geschrieben von prochnau am 12.04.2010 um 13:47:

 

Hier gibt es einen interessanten Artikel dazu:

http://derstandard.at/1269448675837/Casinos-Austria-Gluecksspieler-pfeifen-auf-die-Krise

Die "Glückspieler pfeifen auf die Krise", obwohl beim Casinobetrieb ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Gewinner sind auf jeden Fall die Sportwettanbieter, die 1,48 Mrd. EUR zulegen konnten.



Geschrieben von Schadulke am 23.07.2010 um 09:23:

 

Hallo,

auch in Siegen folgt Spielhalle auf Spielhalle auf Spielhalle. Insgesamt 327 Apparate mit Gewinnmöglichkeit sollen dort mittlerweile gemeldet sein, das macht 345 Einwohner auf einen Automaten. Das ist Landesspitzenwert.

Die Stadt sieht sich jedoch wieder einmal machtlos, dagegen etwas zu unternehmen - die alte Leier. Ob die Steuererhöhung von 10 auf 13% da entgegen wirken kann, darf bezweifelt werden. Zumal die nächste Spielhalle bereits in Planung ist - in unmittelbarer Nähe einer katholischen Kirche und eines Kindergartens.

http://www.siegener-zeitung.de/news/sz/de/siegen/1/artikel/95/8222wir-wollen-keine-spielhalle8220.html

Viele Grüße,

Gerd Schadulke



Geschrieben von prochnau am 23.07.2010 um 14:04:

 

In Untertürkheim/Stuttgart steht ein ehemaliges Postwohnheim in der Nähe des Bahnhofs zum Verkauf. Nun liegen hier wohl auch bereits wieder drei Bauvoranfragen für die Einrichtung von Spielhallen vor. Der Bezirksrat will die Spielhallen nicht, sieht sich durch die Einbindung von Baurecht, Planungsrecht und Denkmalschutz jedoch scheinbar nicht in der Lage, entsprechend durchzugreifen. Die Entscheidung wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

http://www.stuttgarter-wochenblatt.de/stw/page/detail.php/2566270



Geschrieben von Schadulke am 24.07.2010 um 09:35:

 

Hallo,

zu diesem Thema findet man ja fast jeden Tag etwas in der Zeitung. Auch in Hilzingen hat man vor, aus einem früheren Supermarkt eine Spielhalle zu machen. Obwohl der Gemeinderat sich an und für sich dagegen ausspricht, lassen die Bebauungspläne einen solchen Umbau durchaus zu - das Landesratsamt hat sich jedoch noch nicht entschieden. Obwohl der Gemeinderat darauf aufmerksam gemacht hat, dass eine im Bebauungsplan zugelassenen Ausnahme laut Landesbau-Ordnung nur aus städtebaulichen Gründen abgelehnt werden darf, hat sich das Gremium dennoch mehrheitlich gegen das Gesuch entschieden. Nun gelte es abzuwarten, was die Baurechtsbehörde im Landratsamt definitiv zur Genehmigungsfähigkeit sagen wird.

http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/hilzingen/In-Hilzingen-Spielhalle-unerwuenscht;art372443,4394623

Viele Grüße,

Gerd Schadulke


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