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-- Bundeskanzler von Pierer? (https://www.forum-gewerberecht.de/thread.php?threadid=568)


Geschrieben von Stadt Kassel*Fricke am 23.03.2006 um 10:36:

  Bundeskanzler von Pierer?

Ein sonniges aus Kassel!

Ich habe hier im "Fun-Forum" schon so manche "Anregung" für den täglichen Dienst gefunden. Nun will ich auch mal einen zum besten geben.

Der Artikel stammt zwar aus dem Jahr 2003, aber der Beginn der "Kanzlerschaft" liegt im Jahr 2009.

(Noch) ist alles darin Beschriebene eine Fiktion.....
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Eine Vision .....

Heinrich v. Pierer, der ehemalige SIEMENS-Chef, hat in den vier Jahren seiner Kanzlerschaft viel erreicht. STERN sprach mit dem Bundeskanzler über seine Erfolge und künftigen Pläne.

STERN:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.

v. Pierer:
Das sehe ich nicht so. Als mich das überparteiliche Bündnis fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde wie ich Siemens saniert habe: streng marktwirtschaftlich. Siemens und Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit sehr unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen weniger. Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens gemacht habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.

STERN:
Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!

v. Pierer:
Nicht von allen. Thüringen und Sachsen haben sich ja als sanierungsfähig erwiesen, die haben wir be-halten. Für Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust. Da kam uns das Ange-bot der Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme der Landesschulden und für den symbolischen Kaufpreis von 1 EUR das Land als Atomtestgelände zu kaufen.

STERN:
Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos bekommen.

v. Pierer:
Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner dort anzusiedeln. Von 300 EUR Rente kann in Deutschland keiner leben, aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten. Mit diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.

STERN:
Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab durchaus Kritik daran, dass Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o. d. Tauber und das Münchner Oktoberfest verpfändet haben.

v. Pierer:
Verpfändet ist nicht verkauft. Die einheimische Bevölkerung kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.

STERN:
Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen...

v. Pierer:
...den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat. Erst hieß es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken zu wollen. Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen.

STERN: Wohin?

v. Pierer:
Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer "Blond Card" als Straßenkehrer in Indien untergekommen. Andere haben sich als Soldaten in diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.

STERN:
Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.

v. Pierer:
Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht entziehen. Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät vorrätig halten. So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten. Just-in-time-Sicherheit sozusagen.

STERN:
Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse eingespart.

v. Pierer:
Es war schließlich nicht einzusehen, dass solche hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten. Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen. Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos.

STERN:
Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.

v. Pierer:
Gegen Aufpreis schon!

STERN:
Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?

v. Pierer:
Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in Deutschland. Ich beabsichtige, durch weitere Entlas-sungen endlich Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ich habe an den Universitäten unsinnige Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.

STERN:
Durchaus mit Erfolg. Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?

v. Pierer:
Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Wie Sie sicher wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen einen fairen Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch. Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch herumzureißen. Das hat dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen. Ich will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der Champagne und dem Bordelais haben.

STERN:
Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend bankrotten Italiens, soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?

v. Pierer:
Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die Altlasten entsorgen.

STERN: Altlasten?

v. Pierer:
Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.

STERN:
Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion angeboten.

v. Pierer:
Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte durchaus die Fantasie der Anleger wecken. Diese müsste allerdings auf gleicher Augenhöhe erfolgen. Eine feindliche Übernahme wird es nicht geben.

STERN:
Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

v. Pierer:
Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die Gebühren für das Interview in die Staats-kasse einzuzahlen.
Ach ja, bevor ich's vergesse: This Interview was powered by Coca Cola light.
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In diesem Sinne noch eine schöne Zeit.

Gruß
Frank



Geschrieben von Thomas Mischner am 23.03.2006 um 11:00:

 

Eine eher dunkle Spielart von "Fun". Klingt ziemlich realistisch. Kopfkratz



Geschrieben von Kramer-Cloppenburg am 23.03.2006 um 13:53:

 

Hallo! ..... und ein freundliches Moin aus Cloppenburg!

Es klingt nicht nur so, sondern es ist in der Tat wohl so! Augen rollen

Wenn wir uns so umsehen, was wie wann wo von wem entschieden worden ist und noch wie zu entscheiden ist, ist der Inhaltes des Textes des Kollegen aus Kassel nach meinem Verständnis noch durch eine "rosarote" Brille betrachtet worden. Kopfkratz

Denn wie sag ich immer: "Der Gesetzgeber in seiner unendlichen Weitsicht und Weisheit.............." wird es sicherlich schaffen, nicht nur Arbeitsplätze zu Hauf im öD zu vernichten, gleichzeitig aber eine jederzeitige Verfügbarkeit bei geringerem Einkommen zu verlangen! schimpf

Ja, ja, die Zeiten werden einfach nicht besser.



Geschrieben von Antonia Thien am 23.03.2006 um 14:07:

 

Hi,

Zitat Herr Kramer: ".... bei geringem Einkommen zu verlangen!"

Ja, bei uns in Deutschland läuft es irgendwie verquer. Mein Mann, eigentlich muss ich ja Lebensgefährte sagen, ist Fachbereichsleiter im FB Soziales. Da der LK EL optiert hat und die Kommunen zur Erfüllung der Aufgaben herangezogen wurden, ist die Stadt Meppen neben der herkömmlichen SH auch für ALG II zuständig.

Da ist es keine Seltenheit, dass ein vollbeschäftigter Kfz.-Mechaniker (z.B.) mit 3 Kindern trotz Arbeitseinkommen, Kindergeld und Wohngeld zusätzlich einen Anspruch auf ALG II hat. Und nicht nur lfd. Leistungen werden da gewährt, sondern auch einmalige Leistungen, z.B. für die Schulausflüge der Kinder.

Ich denke, irgendwas stimmt in Deutschland nicht.Kopfkratz Wenn die Arbeitgeber keinen Bock haben, ihre Leute anständig zu bezahlen, macht das eben der Staat. So einfach ist das!

Schöne Grüße
A. Thien



Geschrieben von Stadt Kassel*Fricke am 24.03.2006 um 12:26:

 

Hallöle aus Kassel,

@ Antonia Thien:
spinnen wir den Faden mal weiter:
Was ist aber, wenn die öffentlichen Arbeitgeber keinen Bock haben, ihre eigenen Leute anständig/angemessen zu bezahlen? schimpf

In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende und
viele Grüße aus der

Frank



Geschrieben von Kramer-Cloppenburg am 26.03.2006 um 20:01:

 

Hi! ..... und nach einem fast abgeschlossenen Wochenende sei die Frage erlaubt:

was kann ich denn tatsächlich ausgeben??

Das horrende Brutto, was der Arbeitgeber (und hier denke ich nicht nur an die Mitarbeiter des ö. D.) zu zahlen hat oder das, was mir aufs Konto überwiesen wird? Ich habe eine wunderschöne Statistik an meinem Schreibtisch hängen, welche die Lohnentwicklung insgesamt in den letzten 10 Jahren noch zu DM-Zeiten darstellt. Und während das Brutto um über 1/3 (oder rd. 1.300,00 DM) gestiegen ist, ist das ausgezahlte Netto um rund 300,00 DM gestiegen. Der Rest ging für Sozialversicherungsleistungen, Steuererhöhungen und so nette Dinge drauf. Und bezogen auf die Netto-Kaufkraft ist das Einkommen gegenüber 1990 sogar um mehr als 250,00 DM gesunken. Klasse, oder?? Kopfkratz

Und was kann ich mir für einen sicheren Arbeitsplatz (soweit dieser im ö. D. noch sicher ist??) denn kaufen? verwirrt

Nach den Tarifverhandlungen vor einigen Jahren bin ich in meinen Bäckerladen, wo ich schon seit Jahrzehnten Stammkunde bin, gegangen und habe (nachdem dieser kurz zuvor die Brötchen merklich teurer gemacht hatte) nett und höflich gefragt, wieviel Brötchen ich für meinen ach so sicheren Arbeitsplatz bekomme. Nicht eines wollte er mir für meinen sicheren Arbeitsplatz geben!! Eigenartig oder?? Wo doch der sichere Arbeitsplatz offenbar in der Bevölkerung Tür, Tor und vor allem den Geldsack des Arbeitgebers öffnen soll.

Ich glaube in Zeiten, wo ein Harz IV-Empfänger-Familie (4 Personen-Haushalt = 2 Erwachsene 2 Kinder) ein höheres Netto-Einikommen hat, wie ein alleinverdienender Hausmeister im ö. D. (Anfänger, 2 Kinder, Ehefrau arbeitet nicht) sollten sich unsere Damen und Herren Politiker m. E. lieber Gedanken darüber machen, wie man hier etwas ändern kann, statt auf höchster Ebene "Krisensitzungen" wegen einer schon verloren gegangenen, ober noch gar nicht gespielten Weltmeisterschaft ins Leben zu rufen. wut

Denn eines ist auch klar! Nur der, der etwas Geld über hat, kann und wird es ausgeben oder besser gesagt "In die Wirtschaft stecken" und diese dann wieder ankurbeln. Applaus

So, jetzt bin ich zumindest ein wenig Frust los geworden, nachdem man mir vor kurzem erneut erklärt hat, wie toll wir im öD es doch haben. Nicht arbeiten, irre Geld und den ganzen Tag in der geheizten Hütte sitzen.



Geschrieben von Bresgen am 27.03.2006 um 07:58:

 

Zitat:
Original von Kramer-Cloppenburg
So, jetzt bin ich zumindest ein wenig Frust los geworden, nachdem man mir vor kurzem erneut erklärt hat, wie toll wir im öD es doch haben. Nicht arbeiten, irre Geld und den ganzen Tag in der geheizten Hütte sitzen.



Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus

Dem kann ich nur zustimmen !
Auch ich werde hier fast täglich mit solchen Erklärungen angegriffen, vorzugsweise wenn mal wieder jemand keine Lust hatte zu zahlen oder so etwas popeliges wie seinen Personalausweis zu zücken, da das ja alles Abzocke und Gängelei ist.
Auch privat werde ich immer wieder "bedauert", dass ich jetzt streiken muss, weil ich auf einmal mehr arbeiten muss und weniger Geld bekomme. wut

Wenn ich dann erkläre, dass ich als Beamter gar nicht streiken darf und im übrigen bereits seit über zwei Jahren 41 Stunden arbeite, das Urlaubsgeld ganz gestrichen wurde und das Weihnachtsgeld sogar rückwirkend bzw. von jetzt auf gleich vor Inkrafttreten der 41-Stunden-Woche gekürzt wurde, dann sind immer alle ganz erstaunt.
Wie, so lange schon, wieso wird das denn nicht gesagt? (wer richtig lesen kann, vor allem die wenigen richtigen Pressebeiträge zu diesem Thema, ist eben klar im Vorteil)

Damit hier keine Mißverständnisse aufkommen - ich mache meine Arbeit von Anfang an mit Überzeugung und möchte keine Verkehrsschilder an der Autobahn bei -15 ° C aufstellen Herr Steinmetz großes Grinsen ) -
ich bin es nur leid, ständig beschimpft zu werden. schimpf

Leicht frustrierte Grüße aus dem verregneten Euskirchen.


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