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Geschrieben von anders am 04.09.2007 um 11:19:

  USA: Bürgersicherheit und Spielsucht auch nur nichts sagende Worte!

Nachdem das Online-Gaming mehr oder weniger erfolgreich bekämpft wurde, stürzt sich das US-Finanzministerium nun auf die Live-Spiele. Ab 8.März 2008 gibt es eine neue Steuer, die es erlaubt, 25Prozent von Pokergewinnen über $5.000 einzubehalten.

De facto greift diese neue Taxierung nur bei Pokerturnieren. Funktionieren soll das Ganze so, dass das Casino oder der Cardroom bei Gewinnen über $5.000 bereits 25Prozent einbehält. Gibt der Betreffende dann seine Steuererklärung ab, so wird gerechnet, ob er vielleicht etwas davon zurückbekommt oder sogar noch mehr an Steuern zahlen muss.

Grund für diese neue Besteuerung ist eigentlich die Tatsache, dass Poker zu den Glücksspielen zählt. Bei Turnieren ist nicht die Geschicklichkeit, sondern das Glück entscheidend und deshalb fallen die Turniergewinne auch in diese Steuerregelung. Die neue Steuer beruft sich auf ein Gerichtsurteil, bei dem festgestellt wurde, dass Turniere unter das Glücksspielgesetz fallen.

Nicht betroffen davon sind Online-Casinos, da sich diese ja komplett dem amerikanischen Recht entziehen. Dort hat man jedoch das Problem, dass eine Entscheidung bezüglich der Regulierung von Online-Gaming noch immer ausständig ist.

Die USA schaffen es mit ihren gesetzlichen Neuerungen immer wieder, den Amerikanern das Spielen zu vermiesen. In Kanada zum Beispiel, trifft die Besteuerung von Turniergewinnen nur Profi-Pokerspieler. In den USA soll die Steuer alle treffen. Gewinnt jemand mehr als $5.000, so muss er dafür zahlen.

Währendessen wurde die Anhörung in der Causa Interactive Media Entertainment and Gaming Association (IMEGA) gegen den Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) auf Ende September verschoben. Die IMEGA hat Anfang Juli eine Klage eingereicht, dass das Verbot des Online-Gamblings gegen die Grundrechte verstoße. Jedem US-Bürger sei ein Recht auf freie Entscheidung verfassungsrechtlich zugesichert. Dieses Gesetz schränke eben die persönliche Entscheidungsfreiheit ein und sei damit nicht zulässig.

Auch die von US-Abgeordneten Barney Frank erstellte Bill, der Internet Gambling Regulation and Enforcement Act (IGREA), die eine Regulierung und Besteuerung von Online-Gaming vorsieht, hängt nach wie vor in der Luft. Frank will abwarten, bis er ausreichend Unterstützung im Kongress erwarten kann, ehe er die Bill zur Abstimmung bringt.

Immer mehr wird die Spielszene in den USA zum Graubereich zwischen Rechtmäßigkeit und Illegalität. Aber die neue Taxierung bei Live-Pokerturnieren deutet einmal mehr darauf hin, dass es den US-Behörden nur darum geht, ein Stück vom Kuchen zu bekommen, und nicht um die persönliche Sicherheit des einzelnen Bürgers, nicht in die Gefahr der Spielsucht zu kommen.

Gefunden und weiter unter: http://www.pokerolymp.de/articles/show/news/2766/Neue+Farce+der+US-Beh%C3%B
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