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Geschrieben von miko_2014 am 03.07.2014 um 15:04:

  Mitfahrgelegenheit

Hallo und Moin ,

ich befasse mich gerade mit einer Beschwerde bzw. mit einem Verdacht auf illegale gewerbliche Personenbeförderung.

Auf der Internetseite für Mitfahrgelegenheiten "BlablaCar.de" bietet ein junger Mann an Personen mitzunehmen (Norddeutschland nach Stuttgart), er nimmt in seinem Kleinbus bis zu 8 Personen mit und nimmt eine am Telefon vereinbarte Summe dafür ein (in dem Beschwerdefall 27,- € für ca. 450 Kilometer Fahrtstrecke). Laut Internetseite wurden bisher über den dazugehörigen Benutzeraccount 43 Fahrten angeboten.

In Rücksprache mit dem zuständigen Straßenverkehrsamt ergab, das dieses den Anbieter der Fahrten aufgefordert haben einen Personenbeförderungsschein zu erwerben. Er gab dem Straßenverkehrsamt gegenüber an, dass er in Stuttgart studiere und sich so die Fahrtkosten (mit-)finanziert.

Die Frage ist letztendlich, ob es sich hierbei tatsächlich um eine gewerbliche Tätigkeit handelt?
- Er bietet eine Dienstleistung an
- Er bietet diese Dienstleistung regelmäßig an (43 Fahrten, jedoch ich der Zeitraum nicht bekannt)
- Gewinnerzielung ist nicht ganz eindeutig

Was meint das Forum? Über Denkanstöße, Erfahrungen oder gar Handhabungen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank!



Geschrieben von lecturio am 07.07.2014 um 16:53:

  RE: Mitfahrgelegenheit

Hi,

da du nach der Meinung fragst: Ich nutze sehr oft selbst Mitfahrgelegenheiten und biete auch selbst hin und wieder Mitfahrgelegenheiten an. Dabei sind mir auch bestimmte gewerbliche Mitfahrgelegenheiten aufgefallen, die stets mit Kleinbus eine bestimmte Strecke regelmäßig bedienen. Regelmäßig bedeutet für mich eine Strecke (z.B. von Berlin nach Hamburg) mehr als zweimal pro Woche über mehrere Wochen anzubieten.

Ein Student wird sicher nicht die Strecke mehrmals pro Woche anbieten, da er ja in Stuttgart von Mo bis Fr studiert. Allein die Anzahl der Fahrten (43) finde ich ehrlich gesagt nicht aussagekräftig, da er theoretisch auch andere Strecken anbieten könnte (was für einen Studenten nicht unüblich wäre). So gesehen, finde ich das Argument, sich den Transport zu finanzieren, erstmal in Ordnung. Warum er einen Kleinbus benutzt, geht aus deinem Post nicht hervor. Wenn er die Strecke jedoch regelmäßig anbietet (d.h. mind. 2 Mal pro Woche über mehrere Wochen), dann kann das eigentlich nicht mit dem Bild eines Studenten einhergehen und der Verdacht des Gewerbes liegt nahe.

Noch ein Tipp: bei "gewerblichen" Fahrten sind die Bewertungen meistens nicht so gut, z.B. weil der Fahrer auf Wünsche der Mitfahrenden (individuelle Abhol- und Zielpunkte) nicht eingeht. Auch die Atmosphäre wird öfters beklagt. Mitfahrgelegenheiten machen hier meist keinen Spaß.



Geschrieben von progger am 14.03.2016 um 23:36:

 

Bei einem mit 8 Personen besetzten Bus würden 11.86€ reichen um die Spritkosten zu decken.

Somit macht er zwar etwas gewinn ,aber ein Auto kostet mehr als nur Sprit.

Ein gewerblicher Fahrer,besitzt mehere Accounts und mehere Handynummern.Das wird hier wohl auch nicht der Fall sein da ja 43 Fahren angeboten sind.

An sich finde ich die gewerblichen nicht schlimm,nur das einige wohl mehr oder wenigen mit Rostautos unterwegs sind und ebenfalls gern übermüdet.

Das was du tun kannst sind die Bewertungen lesen.

mfg


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