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Zum Ende der Seite springen Warum Schweizer Zocker im Ausland spielen
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Warum Schweizer Zocker im Ausland spielen

Den Schweizer Casinos laufen die Gäste davon – nach Süddeutschland. Dort können sie dank des erstarkten Frankens länger spielen. Das ist nicht der einzige Vorteil.

Sie sitzt noch mit Jacke und Schal auf dem Polsterstuhl, das goldbeschlagene Täschchen hängt an der Lehne. In der linken Hand hält sie eine Zigarette, mit der rechten drückt sie alle paar Sekunden auf die Taste des Spielautomaten. Jedes Mal in der Hoffnung, er möge ein paar Hundert Euros vergeben. Oder wenigstens einige Freispiele. Viel Geld hat sie noch nie gewonnen, aber immerhin, hier im Magic Casino im deutschen Lottstetten kann die 37-Jährige aus Bülach mit 50 Euro einen ganzen Abend lang spielen. Ein Abend lang Nervenkitzel, wie sie sagt. «In einem Schweizer Casino wäre das Geld schon nach 10 Minuten weg.» So sind auch die Sessel links und rechts von ihr besetzt, fast jeder Sessel im Raum. Wären heute Abend alle Schweizer zu Hause geblieben, wäre es praktisch leer im Magic Casino.

In den vergangenen Jahren sind in Süddeutschland viele Spielhallen entstanden. Bis heute haben sich mehrere Dutzend von ihnen der Schweizer Grenze entlang, von Basel bis zum Bodensee, in Stellung gebracht. Das Geschäft mit den Schweizer Spielern ist attraktiv, seit der Franken vor einem Jahr erstarkte erst recht. «Dass der Franken mehr wert ist, spüren wir schon», sagt Michael Mühl­eck, 1. Vorsitzender des Automaten-Verbands Baden-Württemberg und Geschäftsführer der Harlekin GmbH, welche die 120 Magic Casinos besitzt. Mühl­eck schätzt, dass die Schweizer im Grenzgebiet in Baden-Württemberg jedes Jahr 40 Millionen Euro verspielen.

Gegen 90 Prozent Schweizer

So rollen die Deutschen den Schweizern jeden Tag den roten Teppich aus. An der Wand hängt, sozusagen als Willkommensgruss, eine Schweizer Fahne. Euro müssen die Gäste keine dabeihaben, Schweizer Franken werden routinemässig gewechselt, die Getränke, alle alkoholfrei, kosten nichts. Und damit der Hunger die Spieler nicht aus dem Casino treibt, werden gratis Pizzen verteilt. Unter den Gästen sind viele Junge ab 21 Jahren, viele Männer, stilbewusst oder mit Tätowierungen und sorgfältig hergerichteter Frisur. Sie schätzen den Service: «In der Schweiz würde ich nur schon für ein paar Bier und Kaffees 50 Franken zahlen», sagt ein 57-Jähriger, der jede Woche ein- bis zweimal mit seiner Frau von Bülach hierher kommt. Hier könne er dieses Geld zum Spielen einsetzen.

Lottstetten und die Nachbargemeinde Jestetten – auch dort steht ein Casino – graben sich wie Widerhaken in den Kanton Zürich. In ein Gebiet, in dem Spielautomaten seit Jahren verboten sind. Im Magic Casino kommen gegen 90 Prozent der Gäste aus der Schweiz, die verschneiten Nummernschilder auf dem Parkplatz verweisen fast ausschliesslich auf die Kantone Zürich und Schaffhausen. «Lottstetten ist ein sehr guter Standort», schwärmt Tobias Todt, Bezirksleiter der Magic Casinos. Nach dem Zahltag könnten sie sich kaum mehr retten. Alle 72 Automaten seien besetzt, etliche Gäste müssten an der Bar warten, bis sie spielen könnten.

Dieser Zuspruch ist der Konkurrenz nicht entgangen. Vor zwei Jahren hat sich das Joker Casino vor dem Magic Casino aufgebaut, sodass dieses von der Strasse her leicht zu übersehen ist. Zu Beginn wechselten viele Stammgäste aus Neugier zur Konkurrenz. Mittlerweile leben beide Casinos im süddeutschen Zipfel gut von der Schweizer Kundschaft.

Den Schweizer Casinos hingegen fehlen sie. Christian Lötscher, Finanzchef des Grand Casinos Basel, schätzt, dass dieses 2015 alleine wegen des erstarkten Frankens gegen 1,5 Millionen Franken Bruttospielertrag verlor. Die Zahl der Eintritte sank um 6 Prozent. Es gingen nicht nur mehr Schweizer ins Ausland, es kamen auch weniger Ausländer in die Schweiz. Und die, die kamen, gaben ­weniger Geld aus. Gelitten hat auch das Casino in St. Gallen, wie Mediensprecher Martin Vogel von Swiss Casinos sagt: 6 Prozent weniger Eintritte, ein um 3 Prozent tieferer Bruttospielertrag. Konkurrenziert wird es insbesondere durch das Casino in Bregenz. Die Parkplätze dort sind gratis, ein Restaurant gehört zum Haus, und das gediegene Ambiente erinnert an Monte Carlo.

Dabei kämpfen die Schweizer Casinos ohnehin schon länger mit einem Umsatzrückgang – das Rauchverbot, strenge Vorschriften für den Import neuer Automaten oder die Konkurrenz im Internet setzen ihnen zu. Und nun der starke Franken. Gemäss einer Studie, welche die Hochschule Luzern 2014 im Auftrag des Schweizer Casino Verbands erstellte, können die Schweizer innert 30 Minuten 66 Spielhallen in Süddeutschland erreichen. Die Studie schätzt, dass sie in den Nachbarländern jedes Jahr über 100 Millionen verspielen. Tendenz steigend.

Auch 50 Kilometer rheinabwärts, im Number One Casino in Laufenburg, sind die Schweizer vor den Spielautomaten. Jeder sitzt für sich still auf dem Polsterstuhl und klickt sich durch den Abend. Auch eine 57-jährige Schweizerin. Ihr Sohn spielt ebenfalls gern, «er ist süchtig, fast», und seit er sie einmal mitgenommen hat, kommt auch sie regelmässig hierher. Sie liebt das Kribbeln, die Spannung. Gewinne ich? Gewinne ich nicht? «Meistens gewinnt der nebenan.» Wenn sie hierher kommt, zweimal pro Monat, sieht sie oft dieselben Leute. Auch solche, die von sich selber sagen, sie seien süchtig. Wenn ein Schweizer Casino einen Süchtigen sperrt, dann erhält er schon eine Stunde später in keinem Casino im Land Zutritt. In den Spielhallen und ­Casinos im Ausland aber schon.

Slothallen – fast ehrenrührig

Die Schweizer Casinos mussten vergangenes Jahr noch härter um ihre Gäste kämpfen: Sie kauften die neusten Spielautomaten, sie wollten noch freundlicher zu den Gästen sein, und in Basel bekamen die Spieler an manchen Tagen gratis zu Essen. «Das wirkt am besten», sagt Christian Lötscher. Weshalb aber bewerben sich die Schweizer Casinos nicht um eine Spielhallenbewilligung in Deutschland und fangen dort die Schweizer Spieler ab? Überlegt haben sie es sich. «Wir lassen aber die Finger davon», sagt Martin Vogel. Denn wie käme es an, wenn ein Casinobetreiber, der dem Spielerschutz verpflichtet ist, jenseits der Grenze Slot­hallen betreiben würde? «Es wäre schon fast ehrenrührig.»

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/s.../story/11935763
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